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p r o d u c t e .
ob der Enns, tm steyerischen Mürzthale, in derZips, im Szeklerlande,
im Olmützer Kreise Mährens und im Iasloer, Przemysler unoRzeszo«
wer Kreise Galiziens. — Hanf von der besten Qualität baut die mahri-
sche Hanna und die Lombardie, dann Schlesien, Siebenbürgen,
Steyermark, Böhmen, Kram und Tyrol. Im südlichen Ungarn geräch
er zwar sehr gut, aber nur kurz, und hat eine zu dunkle Farbe, wes-
wegen er zu Segeltüchern nicht brauchbar ist. Ginster, ein Surrogat
des HanfS und der gelben Farbe, wachst in Dalmatien und Croütien
wild; Baumwolle in Dalmatien, auch hat man damit 1811 einen Ver-
such im Banate gemacht. (S. den Artikel Banater Baumwolle.)
Wasserdoste kommen auf den Donauinseln und cultioirt im Lande ob der
Enns vor; Zuckerrohr wachst in Ungarn durch Ant. Hester versucht
(es gedeihen davon 2 Anen); Zichorien, hauptsachlich bey Wien, auch
in Böhmen, Mähren und Ungarn; Safran-in Niederösterreich, von
Enns bis nach St . Pol ten, bejonders am Tulnerfeld, welcher Vor-
züge vor allen europäischen hat, dann in der Lombardie, auf den dal-
matinischen Inseln Brazza und Lesina, in Ungarn bey Fünfkirchen
und Tapolcsan, in Krain und Siebenbürgen; Safior, wild in Un-
garn, cultivirt in der Lombardie, im Hradischer und Prerauer Kreise
Mährens, bey W i e n. Melk und Tra ismauer in Niederösterreich;
Waid bey Pered im Presiburger Comitate; Wau in Slavonien, Böh-
men, bey Klosterneubu rg und Dornbach in Niederösterreich;
Anil (eine Art Indigo) in Slavonien und Krain; Färberröthe, wild m
Ungarn, culti?irtum Meissau; Sumach inUngarn und Dalmatien,
Gelbholz ebenfalls wild in Ungarn; Scharte, wild in Ungarn undBohj
men, wo sie Mannshöhe erreicht; Kreuzdorn in den Wäldern Un-
garns; Speik (valeriana celuca) in Steyermark und Kärnthen, wo
dieß Alpenkraut mit der Wurzel ausgegraben, und dann zubereitet als
Raucherwerk nach der Levante versendet wird. — Arzneypsianzen wachsen
theils wild auf den Gebirgen und Feldern, theils cu'rivirt man sie in
den Gärten Niederösterreichs, Steyermarks, K'ains und bey Son-
ncnberg in Böhmen. Von Nhabarbar befinden sich mehrere Pflanzun-
gen in Niederösterreich, in Steyermark und Galizien, in letzterer Pro-
vinz ist die wichtigste bey U n ko w. Vom Enzian destillirt man in Steyer,
mark Und Kärnthen einen bekannten Branntwein. Mastix sindet sich in
Dalmatien, Manna ebendaselbst und bey Orkuta in Ungarn; Süß«
holz auf der Herrschaft Nikolsburg in Mähren, aber auch in Menge
und besser als das Bamberger in Slavonien; isländisches Moos tragen
die Karpathen, und es erreicht wohl Mannshohe (zuerst in Wien zur
Chocolade ^s. d.^ benutzt) Wein ist die erste Stapelwaare Oster«
reichs. In der ungarischen Hegyallja (s. d.) auf den Anhöhen von To-
tay und Ta rezal, etwa auf einem Raume von 5 Q. M<, und was
merkwürdig ist, unter 48" Breite, wächst die edelste europäische Trau«
be, ein Wein ganz ohne Saure und mit so vielem Feuer, dasi mehrere
Sorten sich zur süsiesten Essenz verkochen. Unter diesen zeichnet sich T o-
ka.y, Tar cz a l und Maäd durch Süße, Ta lly a durch Substanz,
Zombor durch Stärke, Szegy und Zsandeny durch Gewürz und
3olcsan und Benye durch Feuer aus. Nach dem Tokayer folgt w
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie