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peln, Linden, Birken, Weiden und Platanen, die Höhen: Fichten,
Tannen, Lerchen, Cedern, Tarus, und, wo nichts mehr gedeihen
wil l , Kiefern und Wachholder. In den ungarischen Forsten prangt nicht
selten die Zirbelnußkiefer, die rothe Föhre, die Zwergnußkiefer (pinug
pumilio), welche das Krummholzöhl gibt, die rothe Esche, die Flad-
deresche, die weiße Linde (tilia alba) und die türkische Haselnuß (cory-
!ii5 cowi-na). Die Eichen im Bakonyer-Walde und Draganescher-
Forste erreichen eine außerordentliche Stärke und Höhe, und hier, wie
in der Bukowina, und in Dalmatiens Wildnissen, eröffnet sich noch
eine unermeßliche Quelle für den Schiffbau. In den slavonischen Wäl-
dern zählt man 4 Arten von Eichen, wovon 2 mit eßbarer Frucht; häu-
fig sieht man darin den tatarischen Maßholder, die blühende Esche, wor-
auf sich die Cantharide aufhält, mehrere Farbe- und viele wilde Frucht-
bäume. Die Wälder Böhmens und Niederösterreichs sind mit Zucker-
ahorn angefüllt. In Friaul und Dalmatien sieht man ganze Myrthen-
und Lorbeerwälder, im Winodoler Thale wilde Olivenhaine. Die Aka-
zie ist schon lange in den beyden Ländern unter und ob der Enns, und
nun auch durch Tscheh ed ik in Ungarn einheimisch gemacht. Überhaupt
fehlt es bloß dem ungarischen Flachlande und dem Po-Thale an Bau-und
Brennholze; dort müssen Schilf und Torf, hier der Abfall der Reben
und Fruchtbäume, so wie die, für das Land so nützlichen Ulmen und
Pappeln denAbgang des Brennholzes nothdürftig ersetzen.— 3) Aus dem
Mineralreiche hat Osterreich alle ganzen Metalle, Oold in Sieben-
bürgen, Ungarn und im Ziller-Thale in Tyrol, etwas bey Eule in
Böhmen; Siebenbürgen besitzt 40 reiche Minen im Sandsteingebirge
von Vöröspatak und im Hornsteinfelsen von Faczebäja, hier ist
die Ausbeute an Golde weit reicher als an Silber. In Ungarn, wo die
edlen Erze fast alle in Graustem streichen, bricht das Gold im großen
Kryvän; es ist das feinste, was man hat. Hier und da findet man
Waschgold, als in der Bistritza bey Ki r l ib aba, im Körös in Kör-
nern von Hafelnußgröße, in derMaros, Aranyos, in der Dräu und im
Banate. —Die wichtigsten Silbergruben hat Ungarn bey Schemnitz,
Kremnitz, Nagybänya, Schm ölnitz und im Banate. Dieses
Reich liefert allein eine stärkere Silberausbeute, als alle übrigen Berg-
werke in Siebenbürgen, Steyermark, Kärnthen, Tyrol, Böhmenund
der Bukowina. Dabey sind die meisten Bley- und einige Kupfererze in
Ungarn, so wie in der Lombardie, Siebenbürgen, Steyermark, Kärn-
then und Tyrol reich silberhaltig, so wie die meisten Kupfererze in Un-
garn und Siebenbürgen reich goldhaltig.—Kupfer findet sich in Ungarn,
reicher und besser, wie in irgend einem europäischen Staate; hier quillt
auch das treffliche Cementwasser, in Herrn gründ, Schmölnitz
und Saska hervor. Außer Ungarn wird in Siebenbürgen, Tyrol,
Oberösterreich, Steyermark, Kärnthen, in der Bukowina, in Croa-
tien und in der Lombardie auf Kupfer gebaut. — Zinn findet sich bloß
in Böhmen; Bley aber ist ein wichtiges Metall für Kärnthen, wo der
unerschöpflicheBleyberg, dann findet man dieses Metall auch in Ungarn,
Siebenbürgen, der Bukowina, Steyermark, Oberösterreich und der
Lombardie. — Eisen haben mit Ausnahme Slavoniens, alle Provinzen,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie