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(Quieto, — Raab (ungar. königl. Freystadt). 329
reichhaltige Quecksilber.Bergwert zu I d r i a in Kra in anzuführen. Es
ist das größce und ergiebigste in Europa. Seine Entdeckung fällt in das
Jahr 1497, die erste Gewerkschaft bestand schon 1510 und seitdem wird
das Bergwerk unter mancherley Schicksalen, die es erlitt, fortwäh-
rend bearbeitet. Das gediegene Q. wird gleich in der Grube in leder-
ne Beutel gesammelt, die Erze zweyter Qualität werden theils mit
Pulver gesprengt, theils mit eisernen Spitzhämmern herausgehauen,
aus der Grube herausgezogen und zur Brennhütte gebracht, wo sie nicht
selten einen reinen Ertrag von ^ ihres Gewichtes abwerfen, die ärmeren
werdendem Poch- und Waschprocesse unterworfen. Man schlägt gegen-
wärtig die jährliche Ausbeute auf 3000 Ctr. an ; sie könnte jedoch, wenn
der Begehr es erforderte, noch bey weitem gesteigert werden. 1832 be-
trug die Ausbeute der ärarischen Schachte nur 2,934 Ctr. 73 Pf., die
Ausbeute der Privatschachte 13 Ctr. 15 Pf. — Das Idrianer Q. ist
auch das reinste, da es gar keinen^Silbergehalt hat. Es wird in gußei-
sernen Flaschen mit verschraubten Offnungen verpackt und in alle Rich-
tungen versendet. — Auch Kärnthen hat einige, wiewohl unbedeuten-
de Quecksilber-Gruben in der Kotschna hinter Windischkappel.
— In Böhmen findet sich Q. geschwefelt als Zinnober zu Swa-
ta nächst Pürgl i tz, am Giftberge bey Horzowitz und bey Schön-
bach in Ziemlicher Quantität vor .—In Ungarn ist der Bau auf
Q. von geringer Erheblichkeit, es wird meistens nur zum Behufe
der Kupfer-Amalgamation gewonnen.—In Sieb enbürgen wird zu
Z a l a t h n a von einigen Gewerken Q. ausgebracht; die jährli-
che Ausbeute beläuft sich jedoch nicht höher als 60 bis 65 Ctr. Bey der
großen Ergiebigkeit des Idrianer Bergwerks und dem verhältnißmä'ßig
nur geringem Begehr dieses Metalles ist es wohl auch natürlich, daß
der Bau auf Q. in andern Provinzen nicht so häufig betrieben wird,
sollte ihn auch die Bodenbeschaffenheit begünstigen.
(Quieto, kleiner illyr. Küstenfluß auf der Halbinsel Istrien, ent-
fpringtimBezirkevon Pinguen te, wird 2 deutsche Meilen vor seinem
Ausflusse schiffbar und verliert sich nach einem Laufe von 4^ Mei-
len, in einer breiten Mündung bey iC i t t a n u o v a. ins adriati-
sche Meer. .
3!aab, Fluß, entspringt im Oratzer Kreise Steyermarks, istbey
St . GotthardinUngarn 10—15, beyKörmend 30—40Schritte
breit und fällt bey der Stadt Raab in die Donau.
Raab, ungar. königl. Freystadt und Hauptort des RaaberComi«
tats, an der Mündung der Raab und Rabnitz in die kleine oder Wiesel-
burger Donau, war ehemchls stark befestigt und gewährt eine stattliche
Ansicht, hat aber eintz ungünstige Lage in sumpfiger Gegend. R. ist der
Sitz eines kathol. Bischofs und zählt 17,172 Einwohner. Unter den Ge-
bäuden zeichnen sich die 8 kathol. Kirchen (und darunter besonders die
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie