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332 Raabe r Gefpnnschaf t . — Raba t ta .
1793 den Berathschlagungen der Hofcommission in Gesetzsachen, über
die Gerichtsordnung und das Wechselrecht beygezogen und mehrere Ent-
. würfe zu überreichen veranlaßt wurde. Es sind bloß zwey juridische Ab-
handlungen als Gelegenheitsschriften von ihm im Druck erschienen:
Untersuchung der Frage, ob jm Wege der Execution oder bey Gant-
handlungen die gerichtliche Veräußerung der Güter auch unter dem
Schahungswerthe vorgenommen werden soll? Wien 1799. — Meine
Gedanken über eine Schätzungsordnung, eb. 1802. In beyden Schrif-
ten findet man über die schwierigen Materien gründliche und frey-
müthige Bemerkungen, die auch eine transitorische Abänderung in der
Gesetzgebung über den Verkauf unter der Schätzung bewirkten. R, starb
den 9- May 1311.
Raaber Gespanschaft, in Ungarn, gränzt an die Wieselbur-
ger, Preßburger, Comorner, Veszprimer, Eisenburger und Odenbur-
ger Oespanschaft, und hat auf einem Flächenraum von 2 8 ^ Q. M.
77,500 größrentheils ungarische und deutsche Bewohner. Die Eintheilung
geschieht in 3 Processe mit 1 Stadt (Raa b), 2 Marktflecken, 94 Dörfern
und 32Prädi.en.—Nur im Süden hat diesesComitatErhöhungen, und
darunter einige Berge; der größere nördliche Theil ist ebenes Land und
besteht, bis auf einige sumpfige und an der Donau auch sandige Strecken,
meistens aus dem fruchtbarsten Getreideboden. Die R. G. wird durch
die Flüsse Donau, Raab, Rabnitz, Marczäl, Bakonyfolyäs, dann
durch die Bäche Chiliz und Panza-er bewässert. Seen findet man: Den
Feiert«, der Ladamerito und den Konyito. Producte sind: Getreide,
Mais, Obst, Wein, Hornvieh, Pferde, Schafe:c.
Raase, großes schles. Dorf im Troppauer Kreise, fast eine Meile
lang, mit 1,320 Einw., die sich größtentheils vom Flachsbau, der Spin-,
nerey und dem Garnhandel ernähren. Es ist hier ein unbenutzter Sauer-
brunnen und ein Steinbruch.
Rabatta, Rud. Graf , kaiserl. Feldmarschall und General-
Kriegscommissar, geb. um 1640, trat früh in kaiserl. Dienste und stieg
bald zu den höheren Militärwürden. Zu dem großen Siege bey Gran
1634 trug er, bereits General, sehr Vieles bey, nachdem er früher von
eben diesem Platze mit seinem Regiments einen heftigen Anfall der Tür-
ken ausgehalten, und sie mit beträchtlichem Verluste zurückgeworfen
hatte. Als den Herzog von Lothringen vor Ofen 1634 eine Krankheit
befiel, übertrug er die Fortsetzung der Belagerung bis zu seiner Zurück-
kunft R., ein ehrenvolles Zutrauen, da die Unternehmung damahls
schon mißlich, und die geschwächte Armee den Ausfällen einer starken Be-
satzung eben so sehr, als den Angriffen des Feindes im Felde ausgesetzt
war. Unter solchen Umständen sich nur zu behaupten, wiegt einen Sieg
auf. — R. war nachher noch Gouverneur in Croatien gewesen, und
versah die Stelle eines General-Kriegscommiffärs, als er 1637 zuP reß-
burg starb. — Leopoldl. schätzte ihn und vermißte ihn schmerzlich, weil
er in einem Amte, wo es beynahe unmöglich wird, das Interesse der Armee
mit dem Interesse des Landes zu vereinigen, es verstand, alles Mögliche
aus einem Lande zu ziehen, ohne den Landmann zu Grunde zu richten.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie