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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 341 -
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R a i m u n d . 3 l l Louise Gleich, eine jedoch nicht glückliche Ehe, der eine baldige Trennung folgte. 1324 siel er in eine bedeutende Nervenkrankheit, wel- che selbst seinem Leben drohte, er wurde jedoch wieder hergestellt , und hatte sich bey dieser Gelegenheit einer großen Theilnahme des Publicums zu erfreuen. Mehrere Gönner beehrten ihn nach seinem Wiederauftritte mit einer Gedächtnißmünze, die sie ihm nebst einem Schreiben zulnAn- denken überschickten. 1828 übernahm R. die Direction des Leopoldstäd- ter Theaters, als jedoch 1830 sein Contract zu Ende ging, erneuerte er ihn nicht wieder, sondern begab sich auf Gastrollen nach München, Ber l in und Hamburg, wo ersehrgeftel. SeitdieserZeithatR. kein Engagement mehr angenommen, den Sommer über macht er gewöhnlich Reisen oder lebtauf seinem artigen Landhause zuPernitz bey Guten- stein ; zur Winterszeit 1332—33 gab er mit vielem Beyfalls mehrere Gastrollen auf dem Iosephstädter Thearer, 1334, 1335 und 1836 im Leopoldstädter Theater. Unter den vielen günstigen und ungün. stigen Urtheilen über R. als Schauspieler und Dichter möchte wohl folgendes eines Ausländers das richtigste seyn: „R. ist ein Schauspieler von nicht besonders vortheilhafler Theatersigur, aber auch nicht von einer so possierlichen, daß sie vott selbst zum Lachen aufforderte, ihm geht eine klangreiche Stimme ab, er kämpft mit Buchstaben ; die Buffo- bonhomie, die Freundlichkeit, die zuweilen auf den ersten Blick gewinnt, gehen ihm ab, kurz ihm fehlt die angeborne komische Kraft, wie sie die Natur zuweilen schafft, man weiß nicht woraus, auch hat er nicht die Volubilität der Zunge und die Impromptu-Laune, durch welche die Ko- miker von sonst ihr Publicum sich gewannen. Dafür weiß er jedoch, was er hat, mit künstlerischer Ökonomie und künstlerischem Geiste desto besser zu nützen; immer mehr arbeitet sich im Verfolg seiner Rolle der Geist aus der unscheinbaren Hülle heraus, immer deutlicher wird die Charac« teristik, immer wärmer die Sprache, immer lebendiger das Mienenspiel. Mitten im hellsten Scherze weiß er zu rühren. Gemüthliche Rollen, gutmüthige Individuen mit gemeinem , etwas beschränktem Haus'ver« stände stellt R. vortrefflich dar, wmiger sagen ihm polternde zu. In allen seinen Zauberdramen verräth er außer jener Kraft, die als poeti- sches Empfindungsvermögen am besten bezeichnet wird, auch Erfindungs- kraft, Witz, sentimentale Laune und eine sehr glückliche Gabe, alle diese Eigenschaften auf die populärste Weise anzubringen. Sein poeti- scher Genius verläßt ihn jedoch, wo sein Ernst aus dem Reiche der Em- psindungen in das des Gedankens übergeht." Seine bis jetzt gelieferten Stücke sind: Der Barometermacher auf der Zauberinsel. — Der Dia- mant des Geisterkönlgs, voll köstlicher Laune. — Das Mädchen aus der Feenwelt oder der Bauer als Millionär, ein von den seltsamsten Alle- gorien und den sonderbarsten Zusammenstellungen mythologischer und allegorischer Personen wimmelndes Zauberspiel, das aber demunge- achler außerordentliches Glück machte. — Die gefesselte Phantasie, ein durchaus phantastisches Lustspiel. — Moisasur's Zauberfluch, zuerst im Theater an der Wien aufgeführt. — Der Älpenkönig, welcher allgemei- nen Beyfall erhielt, von Lord Stanhöpe ins Englische übersetzt und mLondon mit Glück aufgeführt wurde. — Die unheilbringende Zau-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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