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R e i n h o l d , s e i n r . 37!
radoxien der neuesten Philosophie, Hamburg 1799. — Sendschreiben
an Lavater und Fichte über den Glauben an Gott, eb. 1799. —
Beytrage zur leichtern Übersicht des Zustandes der Philosophie bey An-
fange des 19. Jahrhunderts 6 Hefte., eb. 1301 — 3. — Anleitung zur
Kant'schen Beurtheilung der Philosophie in ihren scientisischen Lehr-
gebäuden, Wien 1304. — Versuch emer Auflösung der von der baper.
Akademie aufgestellten Aufgabe, die Natur der Analysis und der analyt.
Methode in der Philosophie genau anzugeben und genau zu bestimmen,
ob und was es für Mittel gebe, ihren Gebrauch sicherer :c. zu machen,
München 1805. — Die Anfangsgründe der Erkenntniß der Wahrheit,
in einer Bibel für noch unbefriedigte Forscher nach dieser Erkenntniß,
Kiel 1803. — Grundlegung einer Synonymik für den allgemeinen
Sprachgebrauch in den philosophischen Wissenschaften, eb. 1312. —Das
menschliche Erkenntnisivermogen aus den Gesichtspuncten des durch die
Wortsprache vermittelten Zusammenhanges zwischen der Sinnlichkeit und
dem Denkvermögen, eb. 1816. — Die alte Frage: Was ist die Wahr-
heit? bey den erneuerten Streitigkeiten über die menschliche Vernunft
und die göttliche Offenbarung, Altona 1830. Noch verfaßte R. mehrere
Abhandlungen über Theologie und Kirchenwesen in der Wiener Realzei-
tung 1731—33; in Freyh. v. Gemmingen's Magazin für Wissen^
schaften und Literatur, in dem deutschen Mercur und in andern Zeit-
schriften. Sein Sohn Ernst R. war Professor der Philosophie in Iena.
Reinhold, Heinr., wurde zu Gera in Sachsen geboren, kam
in seinem ^16. Jahre nach Wien , wo sein ältester Bruder, Friedrich
Phil ipp R., eingeschätzter Landschaftsmaler, schon seit längerer Zeir
seinen Aufenthalt genommen hatte. Hier übte sich R. an der k. k. Aka-
demie der bildenden Künste in der Figurenzeichnung und benutzte die
übrige Zeit mit der ihm eigenen Beharrlichkeit zu den sorgfältigsten land-
schaftlichen Studien nach der Natur, wobey ihm sein Bruder mit der
innigsten Liebe und der ausgezeichnetsten Gab.e zu lehren, als schätzba-
rer Rathgeber zur Seite stand. Seine ursprüngliche Absicht war, sich zum
Kupferstecher zu bilden und wirklich leistete er, ohne in diesem schwierigen
Zweige fremde Anleitung genossen zu haben, in kurzer Zeit viel Tüchti-
ges. 1309 folgte er dem Rufe des berühmten Generaldirectors der fran-
zösischenMuseen, D enon, nach Par is. Ein 5jäbrigerAufenthalt in die-
ser Stadt, wo alle Kunstschätze Europa's durch das Glück der fränkischen
Waffen zusammengehäuft worden waren, mußte nothwendiger Weise
auf seine Kunstbildung einen, entscheidenden Einfluß äußern. Mlt dett
herrlichsten Eindrücken bereichert, kehrte er auf einem weiten Umwege
längs der nördlichen Küste von Frankreich, den Rhein aufwärts, durch
die Schweiz, nach Wien zurück. Von nun an wurde der Grabstichel
bey Seite gelegt und das Landschaftsstudium mit solchem Eifer und zu-
gleich mit solchem Glücke betrieben, daß seine Leistungen gar bald die
Aufmerksamkeit erregten und von Kennern begierig gesucht wurden. R.
stand bereits auf einer Stufe, die ihn den vorzüglicheren Künstlern bey-
gesellte, als er im Spätjahre 1819, in Gesellschaft des Landschaftszeichners
und Kupferstechers Erhard von Nürnberg (s. d.), der sich durch eine
Reihein Wien gefertigter, sehr gelungener Radinmgen ausgezeich-
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie