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37 l Remont l rung . — Renier.
der für seinen Sprengel angewiesenen Pensionen'und Gehalte zur Wis-
senschaft mitgetheilt werden. Von den Überschüssen der einzelnen R.e
wurde eine Centralcasse in Wien errichtet, aus welcher die Provinzen
nach Erforderniß unterstützt werden.
Remontirung, s. Gestüte, militärische.
Rendler, Ios., Beneficiat und Catechet an der Pfarrkirche zu
Baden bey Wien, wurde den 5. März 1737 im Schwarzwalde gebo-
ren. Nach vollendeten ersten Studien begab er sich 1763 nach Wien,
wo er Theologie hörte, die Priesterweihe empfing und bald obgenannte
Stelle erhielt. Nebst seinen eifrig erfüllten Amtspflichten beschäftigte er
sich auch mit dem Studium der Natur Und besaß selbst eine gewahke
Naturaliensammlung. Erstarb zu Baden um 1780. Im Drucke hatte er
herausgegeben : Beschreibung der astronomischen Uhr in dem Augustiner,
kloster zu Wien, Wien 1771. — Der vortheilhafte Bienenstock, ed.
1777.
Renier, StephanAndr., Prof. derNaturgeschichtezu Padua,
wurde am 29. Jan. 1759 zu Chioggia geboren und erhielt seine
Bildung in dem bischö'fl. Seminarium und an der Hochschule zu Padua,
wo er die Doctorwürde der Philosophie und Arzneykunde erlangte.
Er begab sich hierauf in die Spitaler von Bologna, Florenz und
Pavia, übte nach seiner Rückkunft in seinem Vaterlande die Arzney«
künde aus, bekleidete zugleich Ehrenämter, leistete seinen Mitbin«
gern die ersprießlichsten Dienste- und erntete dafür öffentlichen Beyfall.
—- Dem Studium der Naturgeschichte vorzugsweise ergeben, beschäftigte
er sich mit Beobachtungen über die Beschaffenheit des adriatischen Mee-
res und erwarb sich einen ausgezeichneten Ruf im Auslande. 1304 gab
er sein Werk seiner Beobachtungen über die im adriatischen Meere und
in den Lagunen von Venedig befindlichen Gewürme heraus,, womit
er einen reichhaltigen Elench dieser Thiere verband, indem er mehr als
100 neue Arten anzeigte, die er nach der Hand noch berichtigte und be«
leuchtete. 1806 wurde er zum Proftssor der Naturgeschichte und Direc-
tor des Cabinets an der Universität zu Padua ernannt. Im darauf-
folgenden Jahre erschienen von ihm seine Tafeln zum Behufe der Clajsi-
ficirung der Thiere, wobey er, um dieselben zu unterscheiden, ein neues
System aufstellte, welches er von der nervigsten Substanz derselben ab-
leitete. Pieses System erweiterte er in der Folge durch neue Entdeckun-
gen und machte dem naturhistorischen Publicum ein Geschenk damit,
daß er seine synoptischen Tafeln an das Licht brachte, welche 5 große
Abtheilungen der Thiere darstellen, wovon die letzte 13 Classen umfaßt,
die unter mancherley Benennungen von ihm eingereiht wurden und bis
dahin ganz unbekannt waren. Er schrieb außerdem verschiedene Merk-
würdigkeiten, die er in einem Zeitraume von 40 Jahren unverdrossen
gesammelt hatte, die jedoch bisher noch nicht im Drucke erschienen sind.
Überhaupt verbreitete er sehr viel Licht über die Physiologie der
Thiere und die damit verglichene Anatomie, weßwegen auch dieses noch
zu erwartende Werk eine schätzbare Geschichte der Meerthiere liefern
wird. In den Cabineten der Universitäten zu B o logna, Pavia und
Padua befinden sich kostbare, von ihm gemachte Sammlungen solcher
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie