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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 402 -
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402 Rös l c r, I o s. - R ö sn er. Rösler Ios., fürstl. Lobkowitz'scher Capellmeister zu Prag, talentvoller Componist, war geb. daselbst 1774, verlegte sich von frühe- ster Jugend eifrig auf das Studium der Musik und lieferte auch bald mehrere Compositionen im gefalligen leichten Style, die mit Beyfall aufgenommen wurden. Er starb zu Prag den 29. Jan. 181I. Unter seinen Erzeugnissen sind erwähnenswerth: I^a tai-xa clell' ainor^ozzia IVreza e Claucko, Oper (auch in deutscher Uberschung), dann mehrere Violinquartetten und Lieder mit Fortepiano<Begleitung. Rösner, Carl, Professor in der Architektur-Schule der k. k. Akademie der bildenden Künste in W i e n , einer der ausgezeichnet- sten Architekten, ist geboren daselbst den 19. Iuny 1804. Nach ab- solvirten deutschen Schulen begann er die Gymnasialstudien, ohne jedoch von besonderer Lust dazu beseelt zu seyn; desto mehr Nei- gung hatte er zum Zeichnen, worin er ebenfalls Unterrricht erhielt. Wahrend des Lehrcurses der 3 lateinischen Schulen kam R. unter die Obsorge seines Oheims, des geschickten Decorationsmalers Neefe, der ihn, seine Fähigkeiten bemerkend, die Akademie der bildenden Künste besuchen ließ, wo er zuerst in der Landschafts-, dann in der Architeltur- schule studirte. So ungünstig sich anfangs auf diesem Felde die Aus- sichten zeigten, so erhielt letztere Schule bald nach dem Eintritts desHof- baurathes Nobi le als Director derselben, eine sehr günstige Reform und R. wurde dazu bestimmt, einen sechsjährigen Curs, welchen No- bile zur Ausbildung eines tüchtigen Architekten für nothwendig hielt, mitzumachen. Nebstbey arbeitete R. bey seinem Oheim von Zeit zu Zeit im Theaterlaboratorium. Nach Verlauf der 6 bestimmten Jahre entschloß sich R., trotz seiner heftigen Neigung zur Malerey, vielfachen weisen Vorstellungen Gehör gebend, bey der Architektur zu bleiben; er begann die Studien im polytechnischen Institute, versuchte sich,auch mit vielem Glücke in der Ohlmalerey für architektonische Gegenstände und wurde bereits 1326 durch den Director Nobi le in der Akademie als Correc- tor angestellt. 1830 machte er, ebenfalls auf Antrag Nobile's, als Pensionär eine Reise nach Italien, wo sich ihm in den Riesenwerken der älteren Aeit erst seine Kunstansichten zur Vollendung erschlossen und zur vollen Überzeugung führten, daß der höchste Inbegriff von Kunst- schöpfung in vorchristlicher Zeit die Tempel und später die Kirchen seyen und daß ferner nur ein gemeinsames Wirken aller bildenden Künste et- was Vollendetes zu liefern im Stande wäre. Nachdem R. in Rom, Neapel und S ic i li en die herrlichen Meisterwerke der Kunst aus der besten griechischen, byzantinischen, gothischen und die von cinyue cenw (wie die Italiener das letzte gute Zeitalter für Kunst bezeichnen) , gese« hen, und gefunden hatte, wie sich in jeder dieser Stylarten jedes Ge- bäude, groß oder klein, augenblicklich als das zeigt) wofür es bestimmt ist und der verschiedene Styl nur in dem Ausdruck der Volksindividuali- tat und der Eigenheit des Zeitalters zu suchen sey, so bildete sich in R.'s Gemüthe die feste Überzeugung, daß es unserem Zeitalter so lange an einer eigenthümlichen Characteristik im Kunstfache fehlen möchte, so lange die Ansichten über Kunst und Kunstproductionen so vielmahl ver- schieden bleiben, als es vielleicht einzelne Individuen gibt, und daß es
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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