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Rößler. — Röthelstein. 103
daher gerathener seyn möchte, sich bey Kunstproducten lm Fache der
Architektur (besonders für Charactergebäude, z. B. Kirchen, Palaste :c.)
an irgend ein, durch die Kunst vorzüglich begünstigtes Zeitalter anzu-
schließen, welches am meisten mit unseren Sitten und Gebrauchen ini
Einklänge steht. Als solches erkennt R. jenes der cinczue ceMo, als
das unter allen Zeiten guter Kunst uns am nächsten liegeno und in wel-
chem sich Brunelleschi, Bramante, Peruzzi , S. Michele,
S. Pa l lo u. A. für immer berühmt gemacht haben. Diesen Ansich-
ten folgend, studirte R. vor Allem die Werke dieser Meister und be-
müht sich in deren Geiste zu wirken. Gegenwartig sucht R. den ersten
ihm 1333 übertragenen Vau einer kleinen Kirche nebst Kloster der Re-
demptoristinnen am Rennweg nach Maßgabe der nicht sehr günstigen
Localoerhältnisse und noch beengenderen Ökonomie-Bedingnisse in der
Form des bezeichneten Styles aufzuführen. Die kaiserl. Gemalt egallerie
besitzt ein vortreffliches architektonisches Gemälde von seinerHand: Das
Innere der St.Stephanskirche,und mehrere Kunstausstellungen bothen von
ihm allgemein bewunderte architektonische Zeichnungen, so z.B. jene
von 1334: Grundriß, Querdurchschnitt und mehrere Ansichten einer
Kirche, architektonische Studien aus verschiedenen Theilen Italiens :c.
1335 erhielt R. nach dem Tode des Professors Pein dessen Stelle.
Rößlet, Ioh . Gottfr. Ritter v., Dr. der Rechte, k. k. n. ö.
Regierungsrath und Hofkammer-Procurator, Director der juridischen
Studien und Präses der juridischen Facultät an der hohen Schule zu
Wien, Referent bey der k. k. Studien-Hofcommisson, Büchercen-
sor, war den 24. Febr. 1764 zu Wien geboren. Seine Studien be«
gann und vollendete er an der dasigen Universität und erhielt 1734
den juridischen Doctorgrad, worauf er sich eine Zeit lang der ausüben-
den Adoocatie widmete, womit er zugleich das Notariatsgeschäft ver-
band. 1794 erhielt R. die Stelle eines erstem Fiscal-Adjuncten und Un-
terthans-Advdcatenbey der k. k. Hof- und niederösterr. Kammer-Procura-
tur; 1801 erhielt er zumLohne seiner geleisteten Dienste den k. k. Raths-
titel, 18l2 wurde erVicedirector, 1317 Director der juridischen Studien
an der Wiener Universität mit dem Charakter eines k. k. R^gierungs-
tathes. R. hat in obigen Stellen bis zu seinem Tode, welcher den6. Dec<
1825 in Wien erfolgte, mit Auszeichnung gewirkt. Im Drucke er-
schienen von ihm: Von dem Strafrechte im Stande der Natur und sei«
nen Folgen im Staate, Wien 1734 (Inaugural-Dissertation).—Die
Zwecke Theresiens bey Verbesserung der Lehrart der Rechtswissenschaft,
eb. 13 l0. — Hauer's practische Darstellung der in Österreich unter
der Enns für das Unterchansfach bestehenden Gesetze, umgearbeitet. 4
Bde. eb. 1813—l6. Auch war R. 1313—l6 Mitarbeiter an der da-
mahls erschienenen Wiener allgemeinen Literatur-Zeitung.
Röthelstein, steyermärk. Dorf von 300 Einw., im Brucker
Kreise, an der Mur, in einer Gegend, wo dieBerqe reich an rorhlichem
Marmor sind, und wo sich mehrere Höhlen und Grotten befinden, die
für den Naturforscher nicht ohneInteresse sind. In der Nachbarschaft am
linken Ufer der Mur rriffr man dieTrümmer des merkwürdigen Schlosses
Bärelleck oder Pernegg, und in geringer Entfernung das Renn-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie