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436 Rosenthal, Iheod. Ant. Taulcw v. — Rosenzweig.
cheS Nahmens unterhält einen Hochofen und 10 Hammerwerke zur Ev,
zeugung von Guß? und Schmiedeisen.
Rosenthal, Theod. Ant. Taulow v., k. k. Hofrath, erster
geh. Hof-, Staats- und Hausarchivar in Wien, war geboren zu Hi l -
desheim den 12. Iuny 1702. In früher Jugend kam er nach Wien,
vollendete daselbst seine Studien und erhielt 1727 eine Anstellung bey
der k. k. böhmisch- österr. Hofkanzley, 1735 wurde er Concipist und Ar-
chivar, 1738 Rathsprotocollist und 1747 Hofsecretär, welche Stellen
er mit so vieler Auszeichnung bekleidete, daß er bereits 1743 zum k. k.
Rath und geh. Hof- und Hausarchivar ernannt und ihm die Bildung
des Centralarchivs mittelst Zusammentragung aus den Provinzen über-
tragen wurde. Zu diesem Zwecke untersuchte er die Landesarchive inBö'h<
men, Tyrol, Steyermalk und Ungarn auf das sorgfältigste, knüpfte
viele gelehrte Verbindungen und entledigte sich seines Auftrags auf das
lobenswertheste. Zum Lohne seiner ausgezeichneten Verdienste echob
ihn die Kaiserinn Mar i a Theresia 1759 zum Hofrath. Er starb den
10. Iuny 1779 in Wien. Seine im Manuscripte hinterlassenen Ab«
Handlungen aus verschiedenen Fächern der vaterländischen Geschichte, über
50 an der Zahl, machten seine Söhne der böhmisch-österr. Hofkanzley
zum Geschenk und sie wurden dafür, so wie ihrer eigenen Verdienste
wegen, in den erbländischen Ritterstand tarfrey erhoben. R.'s große numis-
matische Sammlung, besonders böhm. Münzen, batte schon früher der
röm. Kaiser Franz I. für das von ihm gegründete k. k. Münzcabinet
angekauft. R.'s sehr gewählte Büchersammlung, besonders reich im histo-
rischen Fache, wurde 1780 in Wien öffentlich versteigert, zu wel-
chem Zwecke davon ein gedrucktes Verzeichniß erschien.
Rosenzweig, v inc. Edler v. , k. k. Hofsecretär und Dol-
metsch, Professor der Morgenland. Sprachen an der k. k. Akademie der
Morgenland. Sprachen in Wien. Er ist zu Brunn 1791 geboren.
Sein Vater hatte durch eine lange Reihe von Jahren mit Auszeichnung
als k. k. Gubernialrath und Kreishauptmann in Schlesien, Galizien
und zuletzt in Mähren gedient. 1799, in seinem 8. Lebensjahre, brachte
ihn sein Vater ausKonskie in Galizien, wo er damahls Kreiseschef
war, nach Wien, in der Absicht, ihn in der k. k. Thsresianischen Rit-
terakademie unterzubringen. Doch da daselbst eben kein Stiftungsplatz
erledigt war, so ward R. noch im nähmlichen Jahre als Kostganger und
bald darauf als wirklicher Zögling in die k. k. orientalische Akademie auf-
genommen. Nach daselbst vollendeten Studien kam er 1808 als Sprach-
knabe zur k. k. Internuntiatur nach Constantinopel sso nannte man
damahls die bey der österr. Mission in der Türkey angestellten Beam-
ten, die in andern Ländern Gesandtschaftscommis oder Attaches heißen).
1811 ward er zum Kanzler und Dolmetsch des zu Widd in in Bulga-
rien neu zu errichtenden t. k. Consulats befördert; doch diese Beförde-
rung ward wieder rückgängig gemacht, da die Umstände sich der Errich-
tung dieses Consulats entgegengesetzt hatten. 13l3 wurde er zur k. k.
Agentie im Fürstenthume Walachey übersetzt, woselbst ihm wahrend
eines vierjährigen Aufenthalts in Abwesenheit eineS Agenten zu wieder-
holten Mahlen die Geschäftsleitung der k. k. Agentie übertragen wurde.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie