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418 Rosmini. — Rossi.
nen Sarkophag, dessen Deckel, von ihm dem k. k. Antiken-Cabinete
verehrt, vor der Thüre desselben aufgerichtet steht. Seine vielfältigen
Verdienste um Handel und Schifffahrt hatte schon Kaiser Joseph an«
erkannt und Kaiser Franz bekräftigte diese Anerkennung durch die Ver.
leihung des Leopold-Ordens. Immer hülfreich, immer zum Guten wirk-
sam, gastfreundlich und freygebig, hatte er in seinemHause allen Schutz-
und Hilfsbedürftigen eine Freystatte geöffnet und"empftng mit gleicher
Dienstbereitwilligkeit den Matrosen wie den Befehlshaber einer Flotte.
Er starb zu Ca iro den 21. Febr. 1820.
Rosmini, Carlo de, einer der vorzüglichsten italienischen Ge-
lehrten, wurde aus altadeligem Geschlechte 1763 zu Roveredo in
Tyrol geboren. Seine früheste Jugend verlebte er in der geistreichen Fa-
milie V an ett i , wodurch seine Talente geweckt und durch Lehre und
Beyspiel aufgemuntert wurden. Lyrische Gedichte und kleinere Epopeen
waren die ersten Früchte feiner Muse, später wandte er sich mit vielem
Glücke dem biographischen und historischen Fache zu und seine,Werke
wurden nicht nur in Italien, sondern vorzüglich auch im Auslande auf
das günstigste aufgenommen und für erwünschte Bereicherungen der
Wissenschaft angesehen. Seit 1803 lebte er in Mai land, wurde mit
dem Orden der eisernen Krone belohnt und zum Mitglied der Crusca
und anderer Akademien aufgenommen. Er starb daselbst den 9. Iuny
1827. Seine vorzüglichsten, im Drucke erschienenen Werke sind: Vita
li'Oviäio, 2 Bde., Ferrara 1732. — Iclea cleli' ottiino pi-ecettore
neila vita 6 ^isciplina 6i Vittori'no 62 I'eltre e l^ i suoi ^izcipoli.
2 Bde., Baffano 1304.— Vita 6 6,8ci'plina cii (^uarino Veronese,
3 Bde., Brescia 1805. —Vita ai ^elilelto 62 I'olenlino, 3 Bde.,
Mailand 1808. — Dali' istoria intornc» alls militari impress e6 2H2
vita 6i l^ian ^acopo I'rivulxio, cletto ii Nlaßno, 15 Bücher in 2
Bdn., eb. 1315. Seine I8tl>ria lli Niiano, 4 Bde., eb. 1820—21,
wobey ihn der Tod überraschte, reicht nur bis 1535 und wurde im
Ganzen weniger günstig, als andere seiner Werke aufgenommen.
Rossi, Giovanni Bernardo de, berühmter Orientalist und
Bibliograph, unter den neuern Gelehrten sicher einer der ersten Kenner
und Forscher der hebräischen Sprache und Literatur, war geboren den
25. Oct. 1742 zu Castelnuovo in Oberitalien. In seiner frühesten
Jugend schon zeigte er außerordentliche Vorliebe für Literatur; er wid-
mere sich zu Turin den theologischen Studien und ließ sich auch beson-
ders das Studium der oriental. Sprachen, vorzüglich der unpunctirten
hebräischen, der chaldaischen, arabischen und syrischen sehr angelegen
seyn, in welchen er es bald zu besonderer Vollkommenheit brachte. 1769
berief ihn der damahlige Herzog von Parma zur Lehrkanzel der orienta-
lischen Sprachen nach seiner Hauptstadt, welche Stelle er durch 40
Jahre mit aller Auszeichnung versah. 1773 unternahm R. eine Reise
nach Rom, wo er sich durch 3 Monathe mit dem Besuche der vorzüglich-
sten Bibliotheken beschäftigte und eine unermeßliche Menge der"wichtig-
sten Varianten sammelte. Durch anhaltende Bemühungen brachte er
solch einen Reichthum an alten und seltenen Ausgaben, kostbaren Manu-
scripten tc. zusammen, daß ihm von verschiedenen Seiten, nahmentlich
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie