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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 429 -
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R o y k o. l29 r Adria mit dem ^cllegiatcapitel und Seminar. Die Cathedrale ist sehenswürdig. Großartig ist das mit 5 Reihen Logen versehene Thea- ter, welches auch von Innen zweckmäßig eingerichtet ist. Auffallend schön sind die Formen des weiblichen Geschlechtes in N. Von hier nach Ferrara führt jetzt eine gerade Straße. Man paffirt gleich hinter der Stadt den Adigetto auf einer Brücke und dann eine Strecke längs dem Canale Bianco, dessen hoher Damm zum Theile zur Straße benutzt ist. Die Gegend ist fruchtbares ebenes Marschland, von Graben durchschnitten, deren Rander mit Bäumen bepflanzt sind. Sie gewährt für das Auge keine Abwechslung. Der Po macht hier die Gränze des lombard.-venetian. Königreiches. Hat man ihn überschritten, so besin- det man sich im Gebiethe des Kirchenstaates. Royko, Caspar, geboren am 1. Iän. 1744 zu Marburg in Steyermark. Nachdem er in seiner Vaterstadt den ersten Unterricht er- halten hatte, legte er in Grätz die Gymnasial- und philosophischen Studien zurück und verdankte den Jesuiten seine große Fertigkeit in der lateinischen Sprache. 1763 kam er nach Wien , um M a r t i n i über d:s Naturrecht und Riegger über das Kirchenrecht zu hören und die. Vortrage dieser Männer hatten auf seine Bildung einen sehr vortheil- haften Einfluß. Er entschloß sich nun zum Weltpriesterstande und kehrte zum Studium der Theologie nach Grätz zurück. Hier hörte er sowohl die molinistischen Vorlesungen der Jesuiten, als auch die thomistischen der Augustiner und Dominicaner. Er erhielt die theologische Doctorwürd?. 1766 zum Priester geweiht, widmete sich R. mit allem Eifer der Seel- sorge in den Pfarrgemeinden Zellnitz undWitschein. 1773 erhielt R. einen Posten, der seinen Kenntnissen und seinem Wunsche angemes- senwar, nähmlich die Lehrkanzel der Philosophie in Grätz und 1774 jene der Kirchengeschichte. Die Regierung bemerkte seine musterhafte Berufsthätigkeit und übertrug ihm zur Erweiterung seines Wirkungskreises 1777 auch die Direction des Studienseminars zu Grätz. Hier hatte er die wissenschaftliche und sittliche Bildung von mehr als 200 Jünglingen zu leiten, von den Grammaticalclassen an bis einschließig zur Theologie oder zum Rechtsstudium. Er war die Seele des Instituts und dasschö'nste Vorbild für seine Zöglinge. Als im Herbste 1782 die Universität zu Grätz in ein Lyceum verwandelt und dieKanzel der Kirchengeschichte mir jener des Kirchenrechts vereinigt wurde, kam R. als Professor der Kir- chengeschichte an die Universität zu Prag. Kaum hatte er hier seine Vorlesungen eröffnet, als er schon eine große MengeZuhörer aus allen Ständen um sich versammelt sah; denn der Ruf von seiner Geschichte des Constanzer Conciliums war ihm vorangegangen und hatte die Böhmen begierig gemacht, einen Mann selbst zu hören, der die Geschichte ihres vom besagten Kirchenrathe zum Scheiterhaufen verurtheilten Landsman- nes Johann Huß eben so freymüthig als wahr beschrieben hatte^ Seine geistvollen Vorträge und die Schriften, die er in diesem Jah- re herausgab, verbreiteten seinen Ruf immer mehr; so znar, daß er 1785 von der gelehrten Gesellschaft zu Anhalt - Bernburg als Mit- glied aufgenommen, 1790 zum Decan der theologischen Facultät zu P und 1791 zum Repräsentanten der nähmlichen Facultät und zum
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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