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die hier aus Carmkn gemacht wird (ein Geheimniß der Anstalt). Eine
aus London herbeygeschaffte Arbeit liegt in der Anstalt vor, und kantt
von Jedermann zur Bekräftigung des hier Gesagten, mit der dieser An<
stalt verglichen werden. Eine besondere Erwähnung verdienen die blauen
aus lauter kleinen Puncten bestehenden, sogenannten Puncmr-Linien,
die, oberhalb der rothen Kopflinie laufend, eine wahre Zierde sind, so
wie auch die, bey manchem Rastrum erforderlichen, zwischen den rothen
Rubrik-Linien parallel laufenden blauen sogenannten Summir-Linien-
(Die Übernahme von Arbeiten geschieht in der Ansialt selbst, oder auch
in der Buchhandlung: Mo rschner und Iasper.)
Rudnay deRudna und Div6k-Ujfalu, Alexander, Car.
dinal, Fürst-Erzbischof von Gran, I^aluz des röm. Stuhls, Pri-
mas, dann oberster und geheimer Kanzler des Königreichs Ungarn,
Obergespan des Graner Comitats, k. k. wirkl. geh. Rath, Großkreuz
und Prälat des St. Stephan-Ordens, tön. Ungar. Statthaltereyrath,
Dr. der Theologie, wurde zu Heil igen treuz im Neutraer Comitat
den 4. Oct. 1760 aus uraltem adeligen Geschlechte geboren. Sein Va-
ter Andr. v. R. war Oberstuhlrichter und Gerichts-Assessor dieses Co-
mitats. Die Grammaticalclassen und Humanioren absolvirte R. in der
Piaristenschule zu Neutra , die Philosophie und Theologie zu Pr ef-
bürg, Tyrnau und Ofen; 1783 erhielt er die Priesterweihe, und
1784 die theologische Doctorwürde. Als Caplan war er in der Seelsorge
zu Csäsz th a und zu St . Benedict , worauf er die Erziehung dcr
Söhne des Grafen Franz v. Bereny i zu Laszkär übernahm;
1783 wurde er bey dem Cardinal und Fürst-Primas, Ios. Grafen
v. Batthyäny Actuar, und bey dem Graner erzbischösi. General«
Vicariat zu Tyrnau Secretär. 1789 erhielt R. auf den Vorschlag des
Grafen Berony i die Pfarre zuKoros, 1790 das Vice - Archidiaco<
nat des Groß-Tapolcsäner Districts, und 1805 das Canonicat bey der
Graner Metrovolitankirche zu Tyrnau , wurde dann Rector des gro-
ßen Seminariums daselbst und Abt zu Kolos. 1803 wurde er zumGe-
neral-Vicar vom Graner Bezirke und zum Titular-Bischof von An-
sarien, zum Statthaltereyrath und Referenten in geistlichen Angelegen-
heiten ernannt; 1809 wurde ihm die Propstey von St . Thomas am
Grallerberge und 1810 die Hofrathsstelle bey der ungar. Hofkanzley
verliehen. 1316 erhielt R. mit der geheimen Nathswürde das Bisthum
in Siebenbürgen, dem er durch 3 Jahre vorstand, und sich wahrend
dieser kurzen Epoche nahmhafte Verdienste erwarb. Als die große Hun-
gersnoth der letztern Jahre auch in Siebenbürgen überHand nahm, be-
schrankre er seine häuslichen Ausgaben bedeutend, theilte seine Früchten-
vorräthe unter die Armen aus, und gab dem Krankenhause zu Maros-
Vasärhely 1,000 Gulden; das Carlsburger Seminarium dotirte er
mit einem jahrlichen Beytrage von 16,000 Gulden, außerdem mit
Früchten und Wein, und erhöhte die Anzahl der Alumnen von 25 auf
bO. Zum Bau von Kirchen in Siebenbürgen trug er Tausende bey, und
vertheilte 3,000 Gulden unter die Armen seiner Diöcese, welche, unge-
achtet solche in 15 Archidiaconal-Districte vertheilt ist, binnen 2 Jah-
ren von ihm canonisch bereist wurde. Unter seiner bischöflichen Regierung
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie