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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 440 -
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Rudolph IV., Herzog von Oesterreich. wählt und vom Churfürsten von Mainz zu Prag gekrönt. Als er eben damit beschäftigt war, einige widerspenstige Landesherren, Anhänger Heinrich's, zum Gehorsam zu bringen, starb er plötzlich im Lager vor Horazdiez den4.Iuly 1307, ohne Kinder zu hinterlassen. Alle Ver- suche, des Kaisers Albrecht jüngerm Sohn Friedrich den böhmi« schen Thron zu verschaffen, mißlangen und mit Heinrich von Kärn- then gelangte das Haus Luxemburg auf denselben, den es durch zwey Jahrhunderte behauptete. Rudolph IV., Herzog (auch zuerst Erzherzog genannt) von Oster, reich, Graf von Tyrol, ältester Sohn Herzogs Albrecht I I . des Wei« se noder L ahm e n mi t I o hann avonPfirt,geb. l339.Nach seines Va- ters Tode übernahm R. kraft des von demselben bestätigten Familienver- trages der Untheilbarkeit der österr. Länder die Leitung der Regierung derselben, ob er sie gleich mit seinen nachgebornen Brüdern: Fried- rich I I I . , A l b r e c h t I I I . und L e o p o l d I I I . gemeinschaftlich desaß. R. hatte eine vortreffliche Erziehung genossen und zeigte viel Energie und Thätigkeit. 1340 mit C ath ar in a, der Tochter Kaisers Car l IV. vermählt, hatte er sein Haus mit diesem Kaiser versöhnt, er nahm zuerst den erzherzoglichen Titel an, der jedoch nach seinem Tode wieder abgelegt wurde, und welchen erst spater Kaiser Fr iedrich III. seinem Hause bestätigte. Wahrend R.'s Regierung herrschten Pracht und königl. Glanz am Herzogshofe zu W i e n , gegen den geistlichen Stand bewahrte er kräftig seine landesherrlichen Rechte, ob er gleich durch seine frommen Schenkungen und Stiftungen den Nahmen I^indg- toi- erhielt. 1363 machte er von der kinderlosen Margare tha M au l- tasche(s. d.) die wichtige und folgenreiche Erwerbung Tyrols, trotz dem, daß dieses in einem Vertrage mit Niederbayern bereits diesem Lan- de nach ihrem Tode zugesichert war. 1364 bestätigte auch Kaiser Car l IV. den österr. Fürsten diese ansehnliche Schenkung. Der mit Bayern deßhalb begonnene Krieg wurde 1369 dahin beendigt, daß Bayern ge- gen die Summe von 116,000 Goldgulden seine Ansprüche aufgab. 1374 erwarb R. auch nach dem Tode des Grafen Alb re cht von Oörz, zu- folge eines früheren Vertrages mit demselben den Theil von Kram und der windischen Mark, welche dieser besessen hatte. Für W i e n machte sich R. durch die Vollendung des St. Stephansdomes und den Be- ginn des Baues des großen Thurmes, durch die Erhebung der Pfarre zu S t . Stephan zur gefürstetenPropstey, besonders aber durch die Stiftung der Universität (1365), welche bald mit jener zu Prag rühm- lich wetteiferte, unsterblich verdient, und er verdient in dieser Hinsicht den Beynahmen ^un^ator mit vollem Rechte. Noch schloß er mit dem Hause Luxemburg eine Erbverbrüderung und gab überhaupt der po- litischen Stellung Österreichs gegen das übrige Deutschland neue Hal- tung und festere Kraft, und nicht ungegründet ist das Urtheil über die- sen geistreichen Fmsten, daß er bey längerem Leben Österreichs Macht auf den höchsten Gipfel gesteigert haben würde. Er starb jedoch schon den
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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