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Rudolph, lLrzh. —Rudolph II. herzog p. Schwaben. NI
27. Iuly 1365 in einem Alter von 26 Jahren zu M a i l a n d , wohin
er sich zu den Vermählungsfeyerlichkeiten seines Bruders Leopold mit
einer Prinzessinn des Hauses Viscont i begab, und wurde in der von
ihm gegründeten Fürstengruft bey S t.S t e p h a n in W i e n begraben. Da
er von seiner Gemahlinn, welche ihm 1373 im Tode folgte, keineKinder
hinterließ, so folgte ihm sein Bruder Albrecht I I I . (s. d.) in der Re-
gierung.
Rudolph ( Ioh. Ios. Rainer), kaiserl. Prinz und Erzherzog
von Osterreich, königl. Prinz von Ungarn und Böhmen :c. Großkreuz
des königl.ungar. St. Stephan-Ordens, Ritter des königl. sächs. OrdenS
der Rautenkrone und des königl. bayer. St. Hubert-Ordens; Cardinalc
Priester der heil. röm. Kirche i'Nulo 8t. keti-i in monte aureo,
Fürst-Erzbischof von Olmütz und Graf der königl. böhm. Capelle :c.
war geboren zu Florenz den 8. Jänner 1783, zwölfter und jüngster
Sohn des Kaisers L eopo ld I I . mit Mar ia Ludovica von Spa-
nien. Nach erhaltener sorgfaltiger Erziehung hatte sich der Prinz den
militärischen Wissenschaften gewidmet, frommer Sinn und eine schwäch-
liche Gesundheit aber bestimmten ihn in der Folge, den geistlichen Stand
zu wählen. Nach vollendeten theolog. Studien erhielt der Erzherzog die
Priesterweihe und war schon früher Coadjutor des damahl. Fürsten-Erz,
bischofs von Olmütz, Grafen v. Col lo redo, nach dessen Tode ihm
der Erzherzog nicht gleich unmittelbar, sondern erst 1319 in dieser ho-
hen Würde folgte und den 28. Sept. dess. I. zu Wien mit dem Car-
dinal-Barette geschmückt wurde. Die erzbischöfiiche Diöcesevon Olmütz
hat diesem vielseitig gebildeten Prinzen viele nützliche und zweckmäßige
Einrichtungen zu verdanken, unter mehreren Wissenschaften liebte und
schätzte er vorzüglich die Musik und die Künste überhaupt. Er war
freund und Schüler des großen Beethoven, besaß selbst viele Fer-
tigkeit im Pianofortespiel und auch mit der Radirnadel, und lieferte
sowohl Kupferstiche nach eigenen Zeichnungen, als auch einige geist-
reiche Musik-Compositionen, worunter besonders das ausgezeichnete
Werk: Aufgabe, von Ludwig van Beeth oven gedichtet, vierzig
Mahl verändert und ihrem Verfasser gewidmet von seinem Schüler R.
E. H., Wien 1820 im Stiche erschienen, genannt werden muß. Im
hohen Grade übte der Erzherzog Milde, Wohlthätigkeit und ächte Hu-
manität aus. Bis zum letzten Athemzuge sich streng den Pflichten seiner
geistlichen Mürde, so wie der Beförderung aller nützlichen Künste und
Wissenschaften widmend, starb der Prinz plötzlich den 23. Iuly 1831
zu Baden, von Allen, die ihn kannten, innig betrauert, und wurde in
der kaiserl. Gruft bey den Kapuzinern in Wien feyerlich beygesetzt.
Rudolph I I . , Herzog von Schwaben, Sohn Kaisers Rudolph
vonHabsb urg mit An na von Hohenberg, war 1258 geboren,
vermählte sich 1278 mit Agnes, der Tochter Königs Ottokar I I .
von Böhmen, wurde 1232 von seinem Vater mit dem Herzogthum
Schwaben belehnt, kriegte mit den Schweizern und starb den 12. April
1239 zu P rag , wohin er sich mit seiner Gemahlinn begeben hatte,
um seinen Schwager, den König Wenzel zu besuchen. Sein einzi-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie