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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 444 -
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R u d t o r f f e r . ' zu ehren. Die großen Verdienste, welche sich R. um die Wissenschaften wie um den Staat erworben hatte, entgingen auch dem Regenten nicht, und als Lohn für dieselben, erhielt er noch in demselben Jahre von Kaiser F r a n z den österreichisch - erbländischen Adelsstand. 18N9 wurde R.'s Thätigkeit und angestaunte Gewandtheit in Ausübung chirurgischer Operationen vollauf in Anspruch genommen , wobey er Gelegenheit fand, seine Erfahrungen durch viele und seltene Fälle bedeutend zu bereichern. Bey 2,000 Verwundete mußten im allge- meinen Krankenhause untergebracht werden, von denen R. allein die medicinisch - chirurgische Behandlung des vierten Theiles der daselbst befindlich gewesenen Officiere und Soldaten übernahm, die er mit dem angestrengtesten Fleiße, mit möglichster Schonung und Menschenliebe und selbst mit Hintansetzung seiner eigenen Gesundheit behandelte. 1809 erhielt er die Lehrkanzel der theoretischen Chirurgie an der hohen Schule. 1310 eröffnete er die Reihe seiner öffentlichen Vorlesungen an der Wie- ner Universität. So betrat nun R. am Ende seines 50. Lebensjahres die höchste Stufe seiner Laufbahn, die er sich beym Beginne feines chirur« gischen Wirkungskreises kaum zu wünschen getraufe. Er betrat eine Lehrkanzel, die seine Vorgänger mit Auszeichnung und Würde schmückten, mit theoretischen Grundsätzen und praktischen Erfahrungen ausgerüstet, und mit einem im In- und Auslande wohlbegründeten ausgezeichneten Rufe, der ihm im öffentlichen wie im Privatleben die allgemeine Achtung sicherte. 18l2 erschien ein Band seines kurzen Abrisses der speciel- len Chirurgie. 1818 begann er die Ausarbeitung eines Werkes, worin er alle älteren und neueren Instrumente, die man bey chirurgischen Ope- rationen am menschlichen Körper in Anwendung bringt, in systematischer Ordnung beschreibt und auch jene erläutert und darstellt, welche zur Wiederbelebung bey Scheintodten gebraucht werden, so wie die Geräthe zur Erzeugung der Lebensluft, als des wichtigsten Erfordernisses zur Erzielung der Wiederbelebung. 1320 erschien zu Wien diese treffliche Arbeit unter dem Titel: ^.rmamentarium ckii-ui'ßicum Zelectum. R. hat sich durch dieses ausgezeichnete, eben so zweckmäßige als prachtvolle Werk, ein bleibendes Denkmahl errichtet. Die Art und Weise, wie die- ses Werk von Seite der österr. Regierung durch Vertheilung an alle Bibliotheken, Universitäten, Lehranstalten und Armeecorps der ganzen Monarchie unterstützt und verbreitet wurde, die vielen Auszeichnungen, welche dem Verfasser von Osterreich, Rußland, Frankreich, Preu- ßen, Dänemark, Bayern und Sachsen, dafür geworden uud die un- getheilte Anerkennung, welche dieses Werk von der gelehrten Welt ge- noß, sprechen laut für seinen Wectb. In Anerkennung so vieler Ver- dienste erhielt N. 1322 von Kaiser Franz den österr.-erbländischen Ritteradel und von Ludwig XVI I I . in eben diesem Jahre das Ritter- kreuz der französ. Ehrenlegion. Auch die k. k. Landwirthschafts-Gesell- schaft in Wien, als der einzige daselbst bestehende wissenschaftliche Ver- ein, suchte R.'s Verdienste durch seine Ernennung zu ihrem wirklichen Mitgliede zu ehren. — N^ch 43, dem Staate trcu geleisteten, Dienst- jahren wurde er auf sein Ansuchen in den Ruhestand versetzt. Er starb zu ien den 13. Febr. 1833.
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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