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S a l i e r i. 4«5
inaspottata, il ^aligmann und I2 Dllma ^25t0rell2. Der
Beyfall, welchen man ihm zollte, wuchs mit jedem seiner Werke. Nuhm-
bekrönt kehrte,r nach Wien zurück, mid schrieb dort die deutsche Oper:
Die Schornsteinfeger, und einem Rufe deS Hoflheaters zu München
folgend, die 8«mil-amicl«. Auch nach Paris drang nun sein Ruhm.
Schon seit Jahren stand er im Briefwechsel mit Gluck, der S.'s Ta-
lent schakce, und ihm gerne seinen Rath enbeilte. Durch Alter und
Krankheit geschwächt, fühlte sich dieser große Tondichter unfähig, dem
Wunsche der Pariser nach neuen Compositionen zu genügen. Erschlug
daher der königl. Akademie der Musik vor, S. nach Paris zu beru-
fen, und ihm eine Oper componiren zu lassen. S. erschien sonach in
Paris, und schrieb die Danaiden. Es geschah unter Gluck's Augen
und n^ ch dessen Ideen. S. ging in dieselben mit solchem Geiste ein, daß
ihm der Meister gestand, so habe noch keiner vor ihm seine Manier
aufgefaßt. Die Oper wurde mit lärmendem Beyfall aufgenommen. S.
wurde reich belohnt, und erhielt sogleich den Auftrag, noch eine Oper
für Paris zu schreiben. Man wollte ihn an Paris fesseln, und machte
ihm die lockendsten Anerbiethungen. Er schlug sie aus und kehrte nach
Wien zurück. Dort schrieb er dann die Orotta cli ^i-ofonio, welche
großen Beyfall fand, und eine kleine Operette: I>l-ima !a musi^g, p<»i
Ic; parols für ein großes, in. Schön brunn abgehaltene) Hoffest.'
Auch vollendete er seine große Ooer fär Pa ris: I^ezUoral^z. Kaiser
I ose p h ertheilte ihm die Erlaubniß, zur Aufführung derselben abermahls
nach Paris zu reisen. Nebst der Oper Harare für Paris hatte nun
S. auch eine Nachahmung dieser Oper, den berühmten ^xur l^e ä'Or-
mu8 für Wien geschrieben. Der Beyfall, den dieses Meisterwerk fand,
überstieg Alles, womit man S.'s Leistungen bisher belohnt hatte.—
Um diese Zeit wurde der Hofcapellmeister Bonno in den Ruhestand
versetzt, und S. durch ein Decret mit den schmeichelhaftesten Ausdrü-
cken kaiserlicher Gnade an dessen Stelle befördert. Sein Fleiß schuf rast-
los neue Werke. Er schrieb 1789 den ?25wl- li<1o und Ia Cil>3, für
Paris: I^s «luAement dernier und le lÜouronneinent ^6Harare,
eine Gattung Ballet, welches der Oper ^ai-ai-e angefügt ward, und
ein Tedeum für die Krönung Kaiser Leopold's nach Frankfurt .
1791 hatte dieser Monarch S. von der beschwerlichen Direction
der italienischen Opern am Claoier enthoben, dagegen mußte sich
derselbe aber verbinden, alle Jahre eine italienische Oper für das
Wiener Hofthearer zu liefern. So schrieb er 1795: II NoncioIlIak«-
ve80la, 1796: Nraclita 6 Democi-ito, 1797: ?a!mira (welche mit
ganz außerordentlichemBeyfalle aufgenommen ward); 1798:
Cuklai, dann den Tyroler Landsturm; 1799: Falstaff, 1300:
m ?2rmHcu5ii (in welchem besonders das Finale des ersten Acts von un-
gemeiner Wirksamkeit war), 1302: ^nßiolina; zur Eröffnung des neuen
großen Theaters in Triest: ^nnibale in j^pua (für den berühmten
Sopran Marchesi) und 1304 zum Schlüsse seiner vorgenannten thea-
tralischen Werke, eine deutsche Oper: Die Neger, indem die zwey spater
geschriebenen Opern: I ti-e I'iloäull und ia belia Zeivagßla noch nicht
aufgeführt wurden. Auch außer den dramatischen Werken, welche hier
Oesterr.Nat. Cncnkl.Vd.I V. 30
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie