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Salm, Hugo Franz Altgraf. 467
tert waren, und ihren Stammbaum bis auf den Grafen Otto von
Mittelsbach zurückleiteten. In den altern Zeiten machten sowohl die
Wildgrafen, als die Rheingrafen 2 besondere Häuser aus, die sich je-
doch im 15. Jahrhundert durch Heyrarh vereinigten. Die jetzt noch blü-
henden fürstl. Hauvtlinien sind: S a l m , O b e r - S a l m , deren
Zweige: S a l m - S a l m , Sa lm-Kyr bürg, Sa lm-Hors tmar
in Deutschland begütert sind, dann S alm-Reifferscheio, welche
Io h.,Herrzu Reifferscheid, aus demHause der Altgrafen von S. ab-
stammend, stiftete. Er wurde 1455 Erbe der Grafschaft Nieder-Salm,
und nahm den Titel und Wapen dieser Grafen an, weßhalb sich dieser
Stamm zum Unterschiede des Stammes der Wild- und Rheingrafen
noch heure Altgrafen von S. schreibt. Mit Ernst Fried rich's (st.
1530) Söhnen theilte sich das Haus in 2 Hauptlinien: Reifferscheid
und Dy k. Mit den 3 Söhnen Franz W i l h e l m's (st. 1734)
theilte sich die altere Hauptlinie wieder in 3 Aste: S a l m - K r a u t -
Heim, welcher allein standesherrliche Gebiethe in Würtemberg und Ba-
den besitzt, Sa lm-Ha in sba ch und S a l m-Reifferscheid, wel-
che beyde Zweige allein in den österr. Staaten ansaßig sind. Die Linie
Salm-Reifferscheid-Ha insbach führt allein noch bloß den Grafen«
titel, und erlangte 1797 das Erbsilberkämmereramt in Böhmen. Jetzi-
ger Standesherr ist Franz Vincenz, k. k. geh.Rath, geb. den l3.
Sept. 1774. DieLinieSalm-Reifferscheid-Krautheim erlangte
1784 mit dem Altgrafen (jetzt Fürsten) C a r l I o f., geb. den 3.
April 1750, die ansehnlichen Herrschaften R a i t z , Iedowni tz,
Blansko:c. in Mähren, und wurde 1790 nach dem Rechte der Evst-
geburt in den Reichsfürstenstand erhoben. Nach dem Lüneviller Frieden
erhielt das fürstl. Haus für die Hoheits- und Feudalrechte der Grafschaft
Nieder-Salm in den Ardennen durch den Reichs-Deputations-Haupt-
schluß von 1303 eine Iahrsrente von 12,000 Gulden, auf die an Wür-
temberg gekommene Abtey Schönthal angewiesen. 1804 zog Napo-
leon jedoch die Grafschaft Nieder-Salm ein, und schlug sie zu den
kaiserl. Domänen; die Restitution derselben ist bis jetzt, wo oie Hoheit
über die Grafschaft an den König der Niederlande gefallen ist, noch
nicht erfolgt. Die Rente von Schön thal wurde 1813 gegen eine
Aversional - Summe an Würtemberg verkauft. Fürst Car l I oh. ,
t. k. geh. Rath, übergab bereits 1811 die oben erwähnten Herrschaften
an seinen Sohn, den Altgrafen Hugo Franz zu S. (s. den folgenden
Artikel).
Salm-Reifferscheid-Rrautheim, sugo Franz Altgraf,
Herr der Herrschaften Raitz und I e d ownitz, dann auf dem Lehen
Blansko in Mahren, Commandeur des österr. kais. Leopold-Ordens,
Ritter des Iohanniter-Ordens,- Mitglied mehr. gelehrter Gesellschaften,
ist geboren in Wien den 1. April 1776. Die Kaiserinn Mar ia The-
resia hatte persönlich bey ihm Pathenstelle vertreten. Von den vortrefflich-
sten Anlagen unterstützt, erwarb sich S. schon in früher Jugend bedeu-
tende Kenntnisse im Fache der Chemie, dann des Berg- und Hütten-
wesens, in welchen Wissenschaften er in der Folge so vieles Nutzliche
im Theoretischen und Practischen leistete. 1796, zur Zeit der Feindes«
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie