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Salm. Neuburg, Niclas Graf v. 46!)
thätigen llltternehmens. Sein Vaterland hat ihm in jeder HinsichtVie-
les zu danlen; als gewesener Director und einer der thätigsten Gründer der
jetzigen mahrisch-schlesischen Ackerbau-Gesellschaft kann er einer der vor-
züglichsten Beförderer ihrer Zwecke genannt werden. 1815 stiftete er mit
dem Grafen Ios. Auersperg, damahligen Appellations-Präsidenten
in Brunn, das dortige Franzensmuseum. Im Drucke erschienen von
ihm folgende Schriften: Was sind die Kuhpocken eigentlich, und wozu
nützen sie? Brunn 1801, 3. Aufl. eb. 1808. — 5ur I'adnnnistrz.
,ion rurale en Volume etc., Lüttich 1804. (Ein Commentar der
Instruction des Erzherzogs Carl für die Cameralgüter-Administra-
tion.) — ^ german , lirst Inv^ntai' «5 llie ^li^rmolam^e,
xvitk a zllort accounl ost^ie Ar<32t ^li^i-molarnpe in IVIoi-avia, mit
Kupf. London 1809. Außerdem lieferte er Aufsatze in die Liblintkehue
britanni^ue, in den Reichsanzeiger, in die ^.nnaies ci« dli^mie und
in mehrere andere Zeitschriften meist technologischen Inhaltes.
Salm Neuburg, Niclas Graf v., kaiserl. oberster Feld-
hauptmann, der tapfere Vertheidiger Wien's grgen die Türken 1529,
war geboren 1459 zu Nieder - Sa lm in den Ardennen aus dem Hause
Salm-Reifferscheid. In frühster Jugend trat S. in österr. Kriegs-
dienste, und focht bereits 1476 bey Murten unter Habsburg's Ban-
ner gegen Carl den Kühnen von Burgund. 1483 zog er mit Ma-
ximil ian I. gegen die aufrührerischen Flammander, und begleitete
1506 dessen Sohn Phi l ipp den Schönen nach Castilien. Indem
Kriege Marimil ian's in Italien vollführte S. 1509 die Eroberung
Istriens, half, unter Freundsberg, 1513 den Sieg bey Creazz o
erkämpfen, Verona erstürmen, und dann wieder auf das muthvoll-
ste vertheidigen. Bald darauf zum Statthalter von Ober- und Unter-
österreich ernannt, begegnete er den Umtrieben der Stände nach Mar i -
milian's Tode bis zu dessen Enkels', Ferdinand I. Ankunft, auf
das kräftigste. Ferdinand verlieh ihm dafür das eben neuj geworbene
wallonische Cürassier-Regiment, und ernannte ihn zum obersten Feld-
hauptmann in Osterreich. Im erneuten italienisch-französischen Kriege
nahm S. rühmlichen Antheil an der berühmten Schlacht bey Pavia
den 25. Februar 1522, er verwundete im persönlichen Kampfe Franzl .
von Frankreich an der Hand, und erstach das Schlachtpferd des Königs,
der ihm dagegen den Schenkel durchstieß. Von des gefangenen KönigsWaf-
fen erhielt S. den Panzerstecher als Ehrenpreis. Mit durchgreifender
Raschheit erzwang S. noch dasselbe Jahr das Ende des großen Bauern-
aufstandes in Oberösterreich, und beruhigte die Steyermark. In dem
Kriege um Ungarns Krone gegen Ioh. Zapolya zeichnete sich S. zu-
erst in dem Siege oes Markgrafen von Brandenburg bey To kay aus,
er eroberte diesen Ort und entsetzte Er lau. 1528 zum obersten Feld-
hauptmann ernannt, schlug er den Gegenkönig bey Szinye nächst Ka-
schau dergestalt, daß dieser nach Polen flüchten mußte. Als der große
So lim an 1529 mit einem ungeheuren Heere in Ungarn erschien, und
endlich ohne Widerstand gegen Wien vordrang, wurde S. mit seinen
Truppen vom Waagstusse dahin beordert und zum Commandanten der
^ ' ernannt. Nachdem sich Pfalzgraf Ph i l i pp kurz vor Einschließung
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie