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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 474 -
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S a l z. Steinsalzwerke zu Wieliczka und Bochnia, besonders ersteres, welches allein gegen 4 Fünftheile der ganzen Ausbeute liefert, sind weltberühmt. Das Erträgniß dieser unerschöpflichen Salzwerke ist nicht in jedemHahre gleich und richtet sich vorzüglich nach der Größe des Absa- tzes. In frühern Zeiten stieg die jährliche Ausbeute an Steinsalz weit über eine Million Ctr.; in der neuesten Zeit, besonders seit 1317 aber hat sie sich, wegen Mangel an Absatz, beträchtlich vermindert. Man kann sie gegenwärtig im Durchschnitte bey 900,000 Ctr. annehmen. In Wieliczka besteht das Steinsalz'aus einer kleinen Quantität Krystall- salz, dann aus Szybiker-und Grünsalz; in Bochnia aus Szybiker-, zuKossow und in der Bukowina bloß aus Grünsalz. Das Kossower Steinsalz ist überdieß meistens unrein und wird daher gewöhnlich nur für das Vieh verbraucht. In den östlichen Gebirgskreisen werden auch viele der sehr zahlreich vorkommenden Salzquellen auf die Erzeugung von Sudsalz benutzt, worauf noch kürzlich 22 Salzsiedereyen bestanden. 1832 betruq die gesammte Salzerzeugung Galiziens bey 1,152,920 Ctr., der Absatz in Galizien selbst 92,734 Ctr. Steinsalz und 186,711 Ctr. Sudsalz, in andere Provinzen 260,721 Ctr. Steinsalz und in das Ausland 512,099 Ctr. Stein- und 127,554 Ctr. Sudsalz, woraus sich leicht der mittlere Erzeugungs- und Verkehrsstand ergibt. — In Ungarn sind ebenfalls die Karpathen außerordentlich reich an Kochsalz, jedoch wird nur in der einzigen Marmaros bey Rhonaszek, Suga- tagh, Szlat ina, Sand orfalv a, Szenes und K ö nig s thal gebaut, andere früher sehr bedeutende Gruben sind aufgelassen, hier und da nur Versuchbaue gemacht worden. Alle Marmaroser Salzgraben zusam- men fördern deS Jahres 3—900,000 Ctr. Steinsalz zu Tage und davon die Nhonaszeker Gruben allein die Hälfte. Sudsalz wird aus der reichen Soole zu Suvar im Saroser Comitate gewonnen und zwar jähr- lich 90—100,000 Ctr. Diese Soole bleibt sich immer gleich, steht im Schachte zwischen 50 und 52 Klafter hoch und gibt vom Eimer 30 Pfund wohlgetrocknetes S. Für das Ausbringen des natürlichen Reichthums an Soda, Glaubersalz und Salpeter gibt es im südlichen Ungarn meh- rere Salzsiedereyen, welche so productiv sind, daß sie einen großen Theil des Kaiserstaates damit versorgen. — Siebenbürgen ist das salzreichste Land in Europa und betreibt mehrere Salzwerke, z. B. in den Gruben zu Ma ros - Ujvär, Thorda, Viszakna, Kolos, Dees, Akna und Pavajd, die jahrlich etwa 1 Million Ctr. Stein- salz abwerfen, womit nicht nur das Land, sondern auch ein großer Theil Ungarns versehen wird, ja zuweilen wird selbst nach Bosnien und Serbien S. abgesetzt. Man erzeugt hier 2 Sorten Steinsalz: Masir oder unförmliche Stücke zu 100 Pfund für den Verschleiß im Lande, und Formalstücke zu 50 Pfund für Ungarn. Das Minutien- oder Stück- salz, welches unbenutzt über die Halden gestürzt wird, ist dabey nicht mitgerechnet, dieses allein würde noch um 4—500,000 Ctr. mehr be- tragen. Überdies; gibt es bey 30 Salzspurien, oder solche Orte, wo der Salzstock zu Tage ausstreicht, die nicht bearbeitet, sondern nur gegen Entfremdung gesichert werden und an mehr als 120 Orten Salzwaffer- quellen oder Salzbrunnen, deren Gebrauch enrweder gänzlich verbo-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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