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Salzach. — Salzburg. 475
tben, oder wenigstens eingeschränkt, den Ortsbewohnern nur zu eigenem
Hausbedarfs mäßig und nur zu bestimmten Zeiten erlaubt wird. — In
der Mi l i türg ranze gibt es mehrere Salzanbrüche und mit Kochsalz ge-
schwängerte Quellen an der siebenbürg. Gränze. — In Dalmat ien
ist die Gewinnung des Meersalzes von großem Belange. Dieses Pro-
duct ist nicht nur der Gegenstand eines sehr bedeutenden eigenen Ver-
brauches für Menschen, Vieh und zur Einsalzung der Meerftsche; son-
dern würde bey fleißigerm Betrieb auch den Gegenstand eines viel erheb-
licheren auswärtigen Handels ausmachen können. Gegenwärtig bestehen
Salinen zuStagno, die auf Kosten des Ärars unterhalten werden,
und über k0,000 Q. Kl. einnehmen, und auf der Insel Pago, die sich
über 400,000 Q. Kl. erstrecken, und an Private verpachtet sind. Die
jährliche, obschon bedeutende Salzausbeute genügt jedoch um so weni-
ger dem Bedarfe, als auch die benachbarten türkischen Provinzen das
nöthige Salz aus Dalmatien zu beziehen gewohnt sind. Es sinden daher
noch bedeutende Einfuhren aus dem Neapolitanischen Statt. Durch die
seit einigen Jahren eingeleiteten Verbesserungen in der Construction der
Salinen oder Salzgärten an der Küste des adriatischen Meeres, hat
das durch Verdunstung des eingeleiteten Meerwassers bereitete Seesalz
so beträchtlich an Reinheit und Weiße gewonnen, daß es unbedenklich
mir dem schönsten französischen und spanischen Seesalze wetteifern kann.
— Man hat vor einigen Jahren den Gesammtertrag des österr. Kai-
serstaates an Steinsalz auf 3,188,081, an Sudsalz auf 2,117,370,
an Seesalz auf 550,000, folglich die ganze Salzausbeute auf 5,835,451
Ctr. berechnet, wovon der größte Theil zur inländischen Consunnion,
ein Theil zum auswärtigen Handel, und ein anderer zum Einsalzen der
Meerfische verwendet wird. Vergl. übrigens Bergbau und Producte.
Salzach, der Hauptstuß des Salzburger Kreises in Oberöster-
reich, entspringt in der nordwestlichen Ecke des Pinzgaues am Salzacher
Hochlahn neben der Geyerspitze, durchstießt den ganzen Salzburger
Kreis, nimmt bey Gol l ing die Lammer, und unter Salzburg die
Saal auf, und wälzt endlich ihr von Hal le in an fahrbares Wasser
bey Winkel heim dem Inn zu. Die S. hält Gold, magnet. Eisen-
sand, Kupfer und Quecksilber.
Salzburg, Kreisstadt im Salzburger Kreise Oberösterreichs, liegt
an beyden Ufern der Salzach. Vieles vereinigt sich, diese Stadt zur
malerischsten in Deutschland zu machen; der Staufen, Unterberg, hoher
Göll, Tännenberg, Geisberg :c. bilden ein Amphitheater von Hoch-
alpen, welches immer den großartigen Hintergrund zu den Ansichten
der Gegend bildet. Die Salzach selbst strömt hier durch zwey isoline
Hügel von Kalk-Breccie, den Mönchs- und Kapuzinerberg, an man--
chen Stellen nur wenig freyes Uferland lassend. In diese Enge ist die
Stadt hineingebaut, und die „Gestatten," so wie der „Stein^ sind
den senkrecht scarpirten Felsen abgezwungene Häuserreihen. Die berühm-
ten Marmorbrüche des nahen Unterberges liefern das herrlichste Bau-
materials in solchem Überflüsse, daß selbst die meisten Schwellen und Fen-
sterstöcke der Privathäuser von rothem Marmor sind. Diese beengte Lage
veranlaßte noch, die meisten Dacher fiach zu bauen, und so gibt S. den
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie