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Salzburger Rreio.
besucht, der Speditions- und Transitohandel bedeutend. Wichtig sind
dieZezi'sche Leder-und Mang in'scheEisenfabrik; sonst bestehet! hier noch
Weißgeschivr-, Baumwollwaaren- und andere Manufacturen. — Die
Stadt hat ein Theater, eine Museums-Gesellschaft für den Winter, welche
Palle, Concerte :c. gibt und zahlreiche Spaziergange in die herrlichen
Umgebungen.
Salzburgcr(Salzach-)Rreis, in Oberösterreich, I28^Q.M.
qrosi, von 136,200 Menschen in 3 Städten, 19 Markten und 1,073
Dörfern bewohnt, ist gebirgig durch die norischen Alpen, welche hier
irehrere Spitzen aufthürmen, bewässert von der Salzach, Saale, Mur
lmd Enns, so wie von vielen Seen, hat auch verschiedene grosie Mo-
raste, kaltes, doch gesundesClima, fruchtbare Thaler/ bringt Getreide,
Obst, Holz (reichlich), Wild, Fische, viele Mineralien (Gold, Silber,
Bley, Eisen, Kupfer, Kobalt, Asbest, Salz :c.) hervor. Man be-
schäftigt sich außerdem mit Viehzucht (Alpenwirthschaft) , Bereitung der
Bergwerkeerzeugnisse, Verfertigung von Metallwaaren, baumwollenen
und wollenen Geweben, Pulver, Glas u. s. w. Der S. K. wird in
das Land außerhalb des Gcdirges, worin dieKreisstadtS a lz b u rg(s. d.)
liegt, und in das Land innerhalb des Gebirges, wozu die Thaler Pon-
qau, Lungau, Pinzgau gehören, eingetheilt. An derGranze geschicht-
licher Kunde erblicken wir in Salzburg Celten als Einwohner, wie in
der ganzen Gebirgskette der Alpen, die als Bewohner der Tauern (wie
sie selbst in ihrer Sprache das Hochgebirge ihres Vaterlandes benann-
ten) von den Römern später den Nahmen Taurisker erhielten. Zu die-
sen hatten sich bereits die stammverwandten Bojer gesellt, nachdem sie
von slavischen Stämmen aus Bojenheim vertrieben worden waren , als
die Römer die Gränzen ihres Reiches an den Donaustrom vorgerückt
hatten.- Unter ihnen gedövte Salzburg zur norischen Provinz, und ^u-
vavia wurde im Petenischcn Felde von Hadrian beyläufig an der
Stelle erbaut, wo das heutige S alzburg steht. Zugleich mit Rom's
Herrschaft in den 'Alpenländern ging auch ^uvavia zu Grunde. Die
deutschen Stämme, welche eingedrungen waren, zerstörten nach fortge-
s l^eppter Beute den Ort; die Einwohner wurden theils getödtet, theils
vertrieben, theils in die Knechtschaft abgeführt. — Als größtentheils
unbewohntes Land betrat es der fromme Schotte Hrodbert (Ru-
precht) unter der Regierung Th eod o's l l . , aus dem Geschlechte der
Agilolsinger, gegen Ende des 7. Jahrhunderts, wo er sich zuerst auf
einer Insel des später benanntenWallerse.es ein Bethhaus (zu Seekir-
6e n) errichtete. Als sich aber die Zahl seiner Iänger vermehrte, die
Bothschaft des Heiles, die aus seinem Munde kam, das Zuströmen vie-
len Volkes veranlaßte, und die bey den alten Salzquellen beschäftigten
Arbeiter auch an derselben näheren Antheil haben wollten, ließ ihm
Theodo an der Stelle von^uvIvia ein Kloster und eine Kirche bauen,
die H rodbert dem Apostel-Fürsten weihte, und welcher der fromme
Fürst alles Land auf beyden Ufern der Salzach schenkte, und dazu den
dritten Theil der Salzbrunnen zu Reichen hal l und der Salzwerke
am Dürrenberge, zwanzig Pfannen sammt den Knechten, die das
Salz kochten, dann den Zehnten vom Salze und Zolle, den der Fürst
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie