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Salzkammergur, steyerischcs. — Sambach.
demHallstädterseeund Traunsee bewässert. Das S. ist eine der reizendsten
Gegenden Österreichs, wird daher die österreichische Schweiz genannt,
und bringr viel Holz und Salz, von letzterm jährlich über 700,000 Ctr.,
Steinkohlen, dann Fische, Wild, Gemsen, Gyvs, Marmor :c. hervor.
Von den Arbeiten bey den Salzwerten und der Cultur, so wie der Be-
nutzung der wohlbestandenen Wälder, der Jagd und Viehzucht nähren
sich die meisten Einwohner. Hauptorte sind Ischl und Lauffen.
Salzkammergut, steierisches, nimmt den nordwestlichen Theil
des Iudenburger Kreises in Steyermark ein, und hat auf einem Flächen«
r^lme von mehr als 10 Q. M. den Markt Allssee (s. d.) und ZI Dör«
fer, zusammen mit 7,000 Einwohnern, die grösitencheils von den Salz-
werken leben. Ackerbau findet hier wenig Statt, die Rindviehzucht ist
etwas bedeutender, aber die Nebenbeschäftigungen, durch welche der
österr. Gebirgsbewohner seinen Erwerb vermehrt, kennt man hier nicht.
Früher war in Äussee ein eigenes Salzoberamt; dieses wurde aber
l826 aufgehoben und die Verwaltung dem Salzoberamte zu Gmun-
den übergeben, so daß nun beyde Theile des Salzkammergutes unter
einer gemeinschaftlichen Verwaltung vereinigt sind. Das Salzbergwerk
befindet sich im Sandlingberge, die Pfannen zum Sieden der Soole sind in
Aussee und in derKainischvertheilt, und zwar an jedem Orte 2, wo-
von die ersteren nach alter, die letzteren nach neuer Art gebaut sind. Atn.
14. Iuly 1827 brannten diePfannenhäuser und viele andere Gebäude in
Aussee ab. , ,
Samdach, Caspar, Maler, war am 6. Jan. 1715zuBres.
lau geboren. Schon als Knabe zeigte S. einen ungemeinen Hang und
besondere Vorliebe sür die Malerey. Als er das 7. Lebensjahr erreichte,
gab ihn der Vater, durch unablässiges Bitten des Knaben bewogen,
einem Malerin die Schule, der ihm im Zeichnen Unterricht gab, wo-
für er ihm statt der Zahlung seine Handwerksarbeiten lieferte. So lebte
der Knabe bis zu seinem 14. Lebensjahre, wo ihn der Vater zu Rei-
nert, einem sehr mittelmäßigen Maler in die Lehre gab. Mit unermü-
detem Fleiße und seltenem Eifer widmete er sich hier ganz seinem Lieb-
lingsstudium, übertraf in kurzer Zeit seinen Meister, und sah zugleich
tzin, daß sein Talent unter dieser Leitung kaum eine mittelmäßige Aus-
bildung hoffen durfte. Er verließ daher seinen Lehrer, um unter einer
geschickten Leitung sich bilden zu können. Als er aber für den Augenblick
nirgends Aufnahme und Unterkunft fünden konnte, kehrte er in das väter-
liche Haus zurück.— Zum Behufe seines Studiums in der Onomonik
verfertigte er sich selbst dieInstrumente aus Holz und Metall. D e Epe,
Schüler des berühmten Malers Dan ie l G ra n, fand an ihm Wohl-
gefallen, nahm ihn auf 5 Jahre auf, und verwendete ihn bey dcr eben
zu jener Zeit unternommenen Frescomalerey in der Dominicanerkirche
zu Aroftp au. Die gute Verwendung, der besondere Fleiß und rege
Eifer erwarben ihm die Zufriedenheit und Liebe seines Lehre's im hohen
Grade. Die freyen Stunden widmete S. der Arithmetik, Mathematik,
Geometrie und Optik, in welchen Wissenschaften er bedeutende Fort»
schritte machte. Als er aber seinen Meister verließ, konnte er sich in sei-
ner Kunst und den obenerwähnten Wissenschaften wenig üben, indem er seine
0esterr.Nat.Encyll.Vd. IV. 3
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie