Seite - 489 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Bild der Seite - 489 -
Text der Seite - 489 -
stelle in Verona als erster Hosrath mit dem Aufcrage dahin gesendet,
die Kanzleydirecrions-Geschafte des Senats selbst, so wie das Nefcrat dcr
gesammten Illsciz-Organisirung und des Gesetzfaches daselbst zu überneh-
men. Durch ausierordentlicheAnstrengungen, welche seine Gesundheit be-
deutend verkümmerten, gelang es ihm alle wesentlichen und wich-
tigen Gegenstände der Einrichtung und Gesetze im Iustizfache, im Lauf,:
eines Jahres auszuarbeiten und zur Entscheidung vorzulegen. Der ihm
darüber von dem Kaiser Franz bezeigten Zufriedenheit, folgte ain
I. Aug« 1617 seine Beförderung zumVicepräsidenten des Appellationö-
gerichtes für die lombardischen Provmze.n in den gnadigsten Ausdrücken
unter gleichzeitiger Anweisung eines reichlichen Übersiedlungsbetragcs und
Enthebung von allen Taxen, mit dem Beysatze, daß er daselbst auf die
Einführung der Justiz - Organisation und Leitung der neu eingeführten
Gerichtsbehörden nach seinem dem Monarchen bekannten Diensteifer ein-
zuwirken haben werde. ImVerlaufe des ersten Jahres schon zeigte sich
nichr nur die Amtshandlung der Gerichtsbehörden gut geregelt, sondern
auch kein Geschäftsrückstand. Die Erreichung dieses ihm auferlegten Zwecke
und seine durch Anstrengungen geschwächte Gesundheit, bestimmten ihn
zur Bitte unter Verzichrleistung auf seinen höheren Gehalt wieder als
Hofrath nacb Wien zurücktreten zu dürfen, die ihm durch Entschlie-
ßung des Kaisers vom 20. Febr. 1319 bewilligt, und er zugleich auch
neuerdings der Hofcommission in Iusiizgesetzsachen als Beysitzer zuge-
wendet wurde. 1322 wurde er zu einer diplomatischen Sendung in Italien
verwendet und am 27. Nov. 1324 zum Oberstlandrichter und Landrechr5-
prasidenten in Niederösterreich ernannt. Bald darauf mit der Würde
eines geheimen Rathes betleidet, wurde er auch von den niederösteri-.
Standen in ihrenHerrenstand aufgenommen und in der Folge am 2. Aug.
1823 zugleich zumVicepräsidenten der Hofcommission in Iustizgesetzsachen
ernannt, wie auch ihm nach dem Tod des Präsidenten Freyherrn vonWer,
ner ausschließlich die Leitung dieser Hofcommission aufgetragen.
Sarengrad, slavon. Marktstecken im Sinnier Comitat, in ro-
mantischer Lage an der Donau, war einst befestigt, und hat eir.e
Schloßruinc.
S^rk^ny, siebenbürg. Dorf im Fagaraser Districte des LandeH
der Sachsen, hat den besten Flachsbau Siebenbürgens.
Saronno, lombard. Marktflecken in dcr Delegation Mailand,
am Flusse Lura, hat ein Knaben-Erzichungshaus. In der kunstreichen
Marienkirche sieht man schöneFrescogemalde und in geringerEntfernung
ist die schöne Pilla Li t t i mir Garten, worin herrliche, meist anrike
Starue,n, und darunter eine Büste des Laokoon.
Säroser Gespansckaft in Ungarn, gränzt an Galizien, die
üjvin'cr, Zipser und Zempliner Gespanschafc. Ihre Größe be,
trägt 65-'^ geogr. Q. M. , die Zahl ihrer Bewohner 153,000, ihrrr
Abstammung nach meist Slowaken und Russen (Rußniaken). Das Haup^
gewerbe, womit sich i^e Einwohner dieser Gespanschaft beschäftigen, i't
die Landwirthschaft, aber einige Zweige derselben sind wegen des rauhen
Climas .qanz ausgeschlossen, besonders der Weinbau; dagegen werden
andere wieder desto mehr gepflegt. — Ihrcr Religion nach bekennen sich
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie