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S a u r a u , d i c G r a f e n .
sind die Nahmen Ar nold's und Friedrich's v. S. als Zeugen
ro ll l? bis auf uns glommen. — 2 Jahre, nachdem der gewaltige
AhmenkönigO tto kardie Sreyermark den Ungarn entrissen, und sich
i„ den Besitz des ganzen reichen Erbeö der Babenberge geselöt hatte, ließ
,r dnrä) seinen „Ausrichter und Verweser" den getreuen und geisikraftigen
Bischof B runo von O l m ü tz eine„NeuStifft" fürBruckande rM u r
lllichten. Unter denHerren und Mächtigsten im Eteyerland, mit deren
Math die Handlung vor sich gegangen, und welche die Acte unterzeich«
reten, ynder sich neben den Dynasten von P f a n n b e r g , S tuben-
berg, Li echten ste in, auchConrad v. S. (1262). Derselbe Ulrich
v. Lie chten stein, der edle Sangesheld, gedenkt auf seinen Zügen,
die er als Königinn Venus und als König Ar tus durch die österreichi-
schen Lande unternahm, um glanzende Ritterschaften zu treiben, unter
rielen andern Rittern, die ihm entgegen kamen, und mit denen er in
ritterlichen Spielen und Kämpfen sich maß, seines Nachbars Conrad v.
S. auf eine Weise, die den Einen wie den Andern chrt. Das Geschick
vergönnte demCo n r ad v. S. ein hohes und freudiges Alter; er un-
terschrieb noch die steyrische Landhandfeste von 1292. Wolkenstein
war in jenen Zeiten schon tw Besitze der S.e, und da die Sitte galt,
von der Burg, von dem Gute, das man inne hatte, sich zu benennen,
so gehört auch dem Geschlechte der S.e jener Ot tokar v. Wolken-
stein, dessen Ulrich v. Li echtenstein beym Friesacher Turniere er-
wähnt; 2 andere Wolken steine, ein Dietr ich und Or to l f hatten
früher ihre unwandelbare Ergebenheit Friedrich dem St re i tba ren
mviefen.—In den Tagen des deutschen, des österreichischen und deS steye-
rischen Zwischenreichs, in den Tagen König Albre cht's und seiner Söh-
nt/ müssen die S.e ein weit verbreitetes Geschlecht gewesen seyn, denn
die Nahmen vieler stehen als Zeugen oder als Vertragschließende in Ur-
kunden : Ottokar v. S. und' sein Sohn P i l g ram, Caspar v. S.
mit 2 Brüdern und 3 Vettern Conrad, P i tz l , Erhard , Mat -
thaus und Erasmus; Or te l inv .S. (1304), Ye lev.S. (1313),
der Saurauer Ot to und seine Schwestern El isabeth, Be r t ha und
Wendeline (!305).— Die S.e F r i edrich und Heinr ich stritten
in der Mühldorfer Schlacht 1322, in welcher Friedrich der Schö-
ne und Ludwig der B ay er um das deutsche Reich kämpften. Hein-
rich v. S. bekleidete das Amt eines Lehenrichters zu Gksi. — Ca-
spar's v. S. (1390, 1423) Grabstein zu Ligist zieren nebst seinem
Schilde noch 4 andere, nähmlich der Schild derervon Kelz, vonF l ad«
nitz, und der aufgeerbten Geschlechter von Wei tenbühel und Wei-
teneck.—Die Söhne Casp ar's von S. , Ulrich und Johann, setz-
ten sich 1436 mit dem 20jährigen Herzog Fr iedr ichV. und mit dem
andern vornehmen Adel zu Triest auf Schiffe, und bestanlen glücklich
bie Reise, welche der Herzog nach dem gelobten Lande unternahm.
Georg v. S. hob nicht wenig den Rang seines Geschlechtes durch die
Erwerbung des Untermarschallamtes der Steyermark. Mit I o d o k
v' H e l f e n b e r g starb der männliche Stamm der Familie, wel-
tbe bis jetzt dieses Amt bekleidet hatte, aus, und Jod ok's einzige und
Erbtochter brachte es als Morgengabe ihrem Gem.chl Georg v. S.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie