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Saurau, Franz Graf v.
Georg war wohlgelitten bey Kaiser Friedrich I I I . 2 andtre S.e,
Wilhelm und Friedrich, folgten demselben Kaiser in die 2 Belage-
rungen von Wiener-Neustadt und in jene der Wiener Burg. Vor in
nern Kämpfen hatte Ioh. v. S. sein Vaterland, die Steyermark,
bewahren geholfen. Kaiser Ferdinand I. vergaß deren Verdienste
nicht, und erhob 1553 Franz v. S. in den Freyherrnstand. Wie
Ioh . v. S. in den Geschäften innerer Verwaltung, so machte sich
Wolfgang Freyh. v. S. (st. 1563), Kaiser Ferd in an d's I. Hofrath,
durch seine diplomatischen Sendungen nach Rom, Madr id , Mos<
lau und in den dortigen Unterhandlungen des Königreichs Ungarn, und
Ehrenreichv. S. durch seinen Heldentod geachtet. Der Letzte hatte
seinen tapfern Arm in Spanien, Neapel, in den Niederlanden und auf
den gefurchtsten Schiffen des Iohannitsr-Ordens gezeigt; die Türkengefah-
ten im Vaterlands führten ihn neuen Kämpfen entgegen, in denen er
auch siel. — RudolphII . gab der ganzen Familie S. den Freyherrn-
stand, den vor ihm nur ein Zweig gehabt hatte, und Kaiser Ferdi»
nand I I . , welchem Offo Alban, Freyh. v. S. bey der Belagerung
Canlsa's das Leben gerettet hatte, verlieh ihr, weil sie so treu an
der Religion der Väter und noch treuer an den Landesfürsten in den be-
denklichen Tagen der Religionsstürme gehangen, das oberste Marschall-
amt der Steyermark 1633, welchesdieHoffmann, vom ersten Ferdi-
nand gehoben, vom zweyten wegen ihrer Theilnähme an dem Aufwo-
gen der protestantischen Stände niedergeschmettert, bis jetzt bekleidet hat«
ien. Carl Freyh. v. S. war der erste Oberst-Erblandmarschall der Steyer«
mark, und F erdinand I I I . machte ihn noch zum Grafen des heil.
rom. Reichs. Um die errungene Große durch Eibcheilungen nicht verfall
ten zu lassen, errichtete Graf Car! !635 ein Fideicommiß. Schon im
16. Jahrhunderte finden sich in den Geschichtstafeln derIohanniter-und
deutschen Ritter-Orden Ahnenproben der S.e und im 17. Iahrhun«
dert wurde Graf S e y f r i e d Comthür des deutschen Ordens zu
Wien, GrafMar. G uidobald deßgleichen inKrain zuMöttling
und Tschernembel; Ju l ius Ernst, Comthur des Malteser«
ördenSzuKlein-Öls/ im Fürstenthume B rie g. Daß in derVesze-
l 6 nyi'schen Verschwörung Steyermark dem Kaiser nicht ganz verloren
ging,kam von demEifer und dsrWachsamkeit der Grafen Ioh . Christoph
v. Breuner und Christia n v. S., die sie in der Treue erhielten.-"
Graf Carlv. S., schwach an Streitkräften, schnell und stark im Ent-
schlüsse, griff 1683 bey Fürstenfeld die Malcontenten stürmisch an,
ehe sie noch mit den Türken sich vereinigen konnten > und jagte die einett
wie die Andern weit vor sich her. Bey dem Brande der Eszeker Brücke,
bey dem Sturme, der durch 160 Jahre türkischen Passenstadt Ofen,
wirkte Carl v. S. ruhmvoll mit.
Saürätt, Ftanz
stein, Oberst-Erblandmarschall in Steyermark, Ritter des goldenen
Vließes, Großkreuz des känigl. ung. St. Stephan-Ordens in Brillan»
ten und Ritter des Ordens der eisernen Krone 1. Classe, Inhaber des
gold. Civil-Ehrenkreuzes :c., k. k. wirkl.geh. Rath, Staats- undEoN»
ferenzminister und außerocdentl. Bothschafrer am großherzogl. toscanischelt
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie