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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 501 -
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S c h a f w o l l e . 501 Bauer-, Montur- und Livreetücher u. dgl. 3) Die veredelte Wolle von solchen Schafen, die durch eine Vermischung der Landschafe mir frem- den, zumahl spanischen Schafen entstanden sind, und für den Schafzüch- ter sowohl als für den Tuchfabrikanten eine besondere Wichtigkeit haben. Auf den k. k. Familienherrschaften ist die gemeine Landrace bereits in n,ehr als 10 Generationen veredelt. Den Grund dazu legten schon die Kaiserinn M a r i a T h e r e s i a und J o s e p h I I . , indem sie durch bedeutende Ankäufe von original-spanischen Schafen eine Pstanz- schute zur Emporbringung der Schafzucht auf den k. k. Familienherr- schaften gründeten. Sie überließen die in dieser Pflanzschule erzeugte Nachkommenschaft durch Verkäufe aus freyer Hand, um einen, den da- mahligen Zeitumständen angemessenen, nach Maßgabe der Qualität be- stimmten Durchschnittspreis an die Güterbesitzer aus allen Theilen der Monarchie, und setzten diese dadurch in den Stand, ihre Herden solid zu veredeln. Da man jedoch damahls derNatur das Geheimniß der Er- haltung und Veredlung einer Race noch nicht abgespäht hatte; so artete auch diese Pftanzschule durch Beymischung fremder Racen, zumahl der Paduaner, wieder aus, und man fand es für nöthig, einen frischen Schaftransport auf Rechnung des k. k. Familienfonds aus Spanien kommen zu lassen, um die Schafzucht auf den k. k. Familienherrschaften fortzusetzen und durch dieVeräußerung der überzähligen original-spani- schen Böcke auch den Güterbesitzern zur dauerhaften Veredlung ihrer Herden Gelegenheit darzubiethen. Daß sowohl die Wolle als der Kör- perbau der veredelten Schafe sich bedeutend verbessert habe, und zwar in dem Verhältnisse, als die Veredlung mehr oder weniger.fortgeschrit- ten, und als die veredelten Thiere sich mehr den spanischen Schafen an- nähern , lehrt der Augenschein. Nach Beobachtungen, welche man über den stufenweisen Gang der Wollveredlung von einer Generation zur andern gemacht hat, soll die feine Wolle bey der ersten Generation A, bey der zweyten -A, beyder dritten ^, und bey der vierten ^ der ganzen Wollmasse ausmachen. Schwerer ist das Verhältniß der Fein- heit der Wolle zwischen den verschiedenen Generationen zu bestimmen, doch hat mangefunden, daß, wenn man die Merinos-Wolle —1 annimmt, die feine Wolle der ersten Generation 5, die der zweyten ^, die der dritten A, und die der vierten ^, oder 1 betrage. 4) Die original- spanische oder Merinos - Wolle vom spanischen Merinosschafe wird in vielen inländischen Schä'fereyen noch rein erhalten. Da die 1801 auf die. k. k. Familienherrschaften gebrachte Merinosherde nur in sich selbst ohne Vermischung mit fremden Racen fortgepflanzt wird, so verdient sie noch immer den Nahmen einer reinen original-spanischen Herde. Aus dieser Herde, welche sich auf den Herrschaften Holitsch und Manners- dorf befindet, erhalten alle übrigen k. k. Familienherrschaften in Oster- reich, Ungarn und Mähren, alle Privatgüter der Erzherzoge, die für ihre Schäfereyen nöthigen Sprungstöre. Die Wolle der Merinos, der edelsten Race der spanischen Schafe, welche die Spanier aus Nord- amerika über das Meer gebracht haben sollen, ist von außerordent- licher Feinheit, Länge, Elasticität, und überhaupt so seidenähnlich, daß sie zur Erzeugung der allerschönsien und feinsten Kerntücher nichts
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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