Seite - 509 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4

Schaykammer, k. k., zu N)ien. 509 reliefs von Sardonix und herrlichen Rubinen und Perlen; die große runde Schüssel, in ihrer Mitte die Leda aus Sardonyr, die Platte vom herrlichsten Lapislazuli in Gold gefasit, mit beynahe (i0 Dicksteinen und eben so vielen Rubinen; ein übergroßer Achat mit dem Reichs- adler und mit Österreichs Wapen; mehrere in Gold und Edelsteine, reich geschmückte Porträtkästchen; ein Hyacinth oder Granat von 416 Carat, vom Doppeladler umfaßt, 1687 von Leopold I. aus der Ver- lassenschaft der Familie H o m m o n a y erkauft; ein orientalischer Aquamarin von beynahe 500 Carat; W a l l e n st e i n's Talisman oder Horoscop, 2 runde auf einander gelegte Krystallplatten, zwischen Henen sich seine Sternbilder bewegen; der Marschallstab des polnischen Dissidenten D i n t i n e ; mehrere Commando - Stäbe, viele morgen- und abendländische Bezoarsteine, meist aus dem Nachlasse berühmter Männer; ein Lavoir von Silberund ein Crucifix von Elfenbein, Mei- sterwerke B e n v e nu to Ce l l in i ' s ; ein Lavoir und Kanne von Gold, herrliche getriebene Arbeit, 1571 von Kärnthens Ständen Ma- rien von Bayern, Gemahlinn Erzherzogs Car l von Steyermark, dar- gebracht und nun zuTaufhandlungen des Hofes gebraucht; eine Reihe von Kaiserbüsten in erhabener Arbeit, dann auch sämmtliche, bildliche Darstellungen zu Siegmund's von der B i rken erneuertem Fug- g e r'schen Ehrenspiegel des Hauses Osterreich. — Im 3. Zimmer ist der Taufzeug des kaiserl. Hauses; mehrere silberne und vergoldete, aber vor Allem durch die kunstreiche Arbeit unschätzbare Gefäße; kleine Standbilder, Vasen, Cameen und Dosen aus dem verschiedensten Zeit- alter, in den verschiedensten Kunstweisen; F r a n z e n s und There- sia's Metallbüsten auf einem Gestelle von weißem Marmor; einige der berühmten Porzellangemälde Raphael 's und seines Schülers G i u l i o Rom ano :c. Nebst vielen Fahnen und Heroldskleidungen (im Vor- saale) befindet sich hier auch der vollständige Krönungsornat eines römi- schen Kaisers, sammt Krone, Scepter und Schwert, auf Fra n z l. Be- fehl dem Nürnberger Urbilds nachgebildet; die von Rudolph I I . in Prag angeschaffte kaiserl. Hauskrone mit Scepter und Reichsapfel, die jetzt die österr. Kaiserkrone darstellt und als solche auch auf den Wapen erscheint, bey 2,000 Kronen in Gold, bey 200 Edelsteine, gegen 700 Perlen, prächtige Rubine am Kreuz, ein übergroßer Saphir, der Reichsapfel von 484 Ducaten;—der erzherzogliche Huldigungsornat; — der prächtige Säbel, dessen sich C a r l V I . und Mar ia Theresia bey der ungar. Krönung bedienten; die sämmtlichen Ordenszeichen in Bri l- lanten , darunter vorzüglich eine Schleife des Theresien - Ordens; viele byzantinische Alterthümer, wahrscheinlich vom Hause Burgund , den aus dem eroberten Constant inopel flüchtigen Griechen abgekauft, darunter die berühmte sogenannte I^adula 8olai-i5; ein Schwert des großen Gubernators Johann H u n y a d y C o r v i n , mehrere Schwerter Ma- rimil ian's I . , Carl 's V. , Math ia 's , Franz's I. vonFrankreich, des siebenbürg. Fürsten Apafy; — ein meisterhaft in Holz geschnitte- nes Bretspiel, mit den Bildnissen F erd in and's I., Ferdinand's des Katholischen, Carl's des Kühnen , des Iagellonen Wlad is- law, seines Sohnes, des bey Mohacs erschlagenen Ludwige . ;