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Schellenberg. — Schels. . 5l5
Opfern unternommenen, wissenschaftlichen intensiven Reisen und Aus-
flügen in Osterreich, Böhmen, Mähren, Ungarn, Siebenbürgen,
Sleyermark, Preußisch - Schlesien, der Walachey u. s. w. reiche Aus-
beute in alterthümlichen Entdeckungen und Zeichnungen sammelte. Nebst
Aufsätzen (darunter viele anonym, einige wenige auch Pseudonym) in
Hormayr's Archiv, Schick h's Wiener Zeitschrift, in dem Hesverus und
vielen andern literarischen und artistischenBlältern,schriebS. eine Anleitung
für Fußreisende in Osterreich, Wien 1327. — Andeutungen zu Aus-
siügen im Viertel Unterwienerwald, eb. 1828. — Beschreibung des
Schönfeld'schen Museums, deutsch und lateinisch, Prag 1834, 1825.
Interessant ist sein in den Beytragen zur Landeskunde Niederöster-
reichs enthaltener und auch besonders abgedruckter Aufsatz über das
Wiener bürgert. Zeughaus. — Neuerlich gab er eine gemeinnützige
Schrift: Schutz und Hülfe gegen Feuersbrünste, Wien 1835 heraus.
Ihm gebührt das Verdienst, dle Aufmerksamkeit auf früher sehr unbeach-
tete Gegenden gelenkt, die Entdeckung manchkr unbekannten oder langst
vergessenen Alterthümer, die Berichtigung mancher Zweifel und irriger An«
gaben über ahn-liche Gegenstande bewirkt zu haben. Als einen tüchtigen
Geschäftsmann ward ihm, dem Hofpostamts-Officialen, 1835 zur An-
erkennung die Oberpoiiverwaltersstelle Dalmattens.
Schellenberg, siebenbürg. Dorf im Hermannstädter Stuhle des
Landes der Sachsen, bey Hermannst adt, ist berühmt wegen der
Schlacht, die hier am 29. October 1599 vorsiel, worin der siebenbürg.
Fürst Andreas Bathory von dem walachischen Fürsten Michael
Vaj wo da geschlagen wurde.
Schelletau, mähr. Marktstecken im Iglauer Kreise, in unebener
Lage an der Znaymer Poststraße mit 900 Einwohnern, einem alten
Schlosse und ziemlich großen Platze.
Schellgaden, oberosterr. Dorf im Salzöurger Krerse an der-
Mur und am Eingänge des Murwinkels, mit Bergbau, Poch- und'
Waschwerk:c.
Schels, I oh . Bapt. , k. k. Major; Ritter des großherzogl.
badenschen Ordens vom Zähringer-Löwen, und des Constantinischelt
St. Georg-Ordens von Parma; auswärtiges Mitglied der konigl.
schwedischen Akademie der militärischen Wissenschaften zu Stockholm;
Vorsteher der k. k. Kriegsbibliothek in W i e n, ist zu B r ü n n am
9. Nov. 1780 geboren. Er erhielt seine.wissenschaftliche Bildung an dem
Lyceum zu K lagen fu r t , wo er 1797 die philosophischen Studien
absolvirte. Von frühester Jugend hatte S. entschiedene Neigung für
den Kriegsstand verrathen, und diese war durch das Beyspiel seiner Ver-
wandtengenährt worden, welche, wie die Oheime: die Feldmarschall-
Lieutenants Freyh. Amadei und v. Bader, und noch mehrere A m a-
bei, Schauenburg's und Carlowitze, hohe Stellen im kaiserl. Heere
bekleideten. Doch sein Vater ( I g naz S . , damahls k. k. Rath und
Administrator der k. k. Tabak - und Siegelgefalle im Herzogthume
Karnthen) entschied, daß dieser sein ältester Sohn unter seiner eigenen
Leitung bey der Civilstelle, deren Chef er war, sich zuck Staatsdienste
bllden solle. S. wurde daher im December 1797 als Practikant ange-
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie