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5ltt S ch e l s.
stellt und zum Conceptfache verwendet. Wahrend der 3 Jahre, welche
er in diesem Verhältnisse aushalten mußte, benutzte er jede iienstfreye
Stunde, uln sich durch die Erlernung mehrerer fremder Sprachen, und
durch das Studium der Kriegsgeschichte, für den Militärstand, das Ziel
seine,s Hoffens, vorzubereiten. Der Tod seines Vaters (1800) gab ihm
die Freyheit, eine neue Laufbahn zu ergreifen. Er trat am 4. März
1801 als Fähnrich in das k. k. 23. Linien-Infanterie-Regiment
Fröhl ich. Mit diesem marschirte S. von Italiens Gränzen im Früh-
jahr nach Böhmen. Die nächsten 2 Jahre brachte S. in der Festung
Königg 'ätz , die beyden folgenden in der Stabsstation Kutenberg
mit den eifrigsten Studien der Kriegswiffenschaften zu. Auch bearbeitete
er einen Theil der Vorlesungen für die Offizierschule des Regiments.
Die Beförderung zum Unterlieutenant (1804) steigerte seine Thätigkeit.
Damahls schrieb er ein mathematisches Handbuch für Krieget, ebenfalls
zum Vyrtrag in der Offizierschule bestimmt. Nach dem großen Lager bey
Prag war S. im Herbste 1804 mit Urlaub nach W i e n gereist.
Dort wurde ihm das Glück zu Theil, jenes Manuscriptdem Erzherzoge
Car l überreichen zu dürfen. Nun wurde S. im Februar 1805 dem
Generalquaniermeisterstabe zugetheilt, und im August zum Oberlieute-
nant in diesem Corps befördert. In dieser Eigenschaft machte er den
Feldzug in Deutschland und Böhmen mit, arbeitete 1806 in der Zeich-
nungskanzley zu Wien , 1307 und 1803 bey der großen Trianguli«
rung in Oberösterreich, Steyermark und Salzburg. In jenen Jahren
setzte er die Studien der höheren militärischen Wissenschaften und beson-
ders der Kriegsgeschichte mit verdoppeltem Eifer fort, und übte sich in
der schriftlichen Ausarbeitung geschichtlicher und kriegswissenschaftlicher
Stoffe.— Vor Ausbruch des Krieges 1609 zum Hauptmann im Pio-
nierscorps ernannt, übernahm er Anfangs März seine Compagnie in
K ra ka u, und rückte mit der Vorhut des ?. Armeecorps nach War-
schau. In der Nacht des 3. May, bey der Erstürmung des Brücken-
kopfes von Guraan der Weichsel, welcher er fteywillig beywohnte,
wurde er schwer verwundet, und nach Warschau gebracht. Doch ohne
seine vollständige Heilung abzuwarten, meldete er sich, als der Rückzug
von der Weichsel begann, zum Dienste, und commandirte schon am 2.
Iuny wieder seine Compagnie im Treffen bey Sa ndom i r . N schlug wah-
rend des Rückmarsches gegen K rakauBrücken über die Weichsel, Wislo-
ka, u. s. w., und befestigte Posten, Brückenköpfe und Stellungen. Mit
dem 7. Armeecorps marfchirte S. sodann Ende Iuly durch Schle-
sien «nd Ungarn nach Com orn, und leitete den Bau des rechten Flü-
gels des verschanzten Lagers auf den Höhen vor Szöny bis zum Friedens-
schlüsse; worauf die Armee Anfangs November in die Winterquartiere
verlegt wurde. Hier endlich brachen die Folgen seiner aus Diensteiferver-
nachläsiigten Verwundung in einer schweren Krankheit aus, die sich bald
so verschlimmerte, daß er ,zu Ende des Jahres nach Gran , wo ein
Haupt-Armeespital war, transportirt weiden mußte. Ende Jänner I8W
ließ sich S. nach W i en überführen. Bey der damahligen Reduction
des Pioniercorps hatte er eine Compagnie im Regiments Bellegarde
erhalten. Nachdem er zum Theil hergestellt war, wurde er der literarischen
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie