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aus allen wissenschaftlichen Fächern wichtige und kostbare Werke, typo«
graphische Seltenheiten und Manuscripte. Das Mineralien-Cabinethat
bey 5,000 Stück in- und ausländischer Fossilien, Gebirgsarten und
Petrefacte. Die ornithologische und entomologische Sammlung ist se-
henswerth, diese zäh!t 2,500 Exemplare , jene 32t) Stücke inlandi-
scher Vögel. Die Krabben-, Conchylien-, Münz- und Abdrücke-Samm-
lung ist nicht unbedeutend, und hat manches Schöne und Seltene. —
Verdienste von solchem Umfange konnten der öffentlichen Aufmerksamkeit
nicht entgehen. Kaiser Franz belohnte ihn 1809 mit der Propstens-
würde. Ein Schlagfiuß endete am 21. Jan. 1814 sein thätiges Leben,
S. war ein Mann voll reiner Liebe zur Wahrheit, seine Forschbegierde
war unermüdet.. Von ihm erschienen folgende Werke: De mißl-atio-
ne 3erbc)ruin, L e i p z i g 1773. (Die von der fürstl. Iablo«
nowski'schen gelehrt. Societat in Leipzig gekrönte Preisschrift.)—vs
<llictl5 umginge kraciecenäibuZ coinment2l-iu5, Prag 1775. — Über
den Ursprung und die Aufnahme der Bibliothek am Clementinischen
Collegium zu Prag. In dem 2. Bande der Abhandlungen einer Privat-
gesellschaft in Böhmen, Prag 1776. — InztUulioneZ aritnmetica«
et »Ißebrae, Troppau 1781. — Lpißi-amina in tui-rim curiae I'o-
Wien 1800.— Nxem^la intei-pi-ewtion^ lItinae et
g Teschen 1807. — Olbi5picw3immut2tu8, Wien 13037
— Nachrichten von Schriftstellern und Künstlern aus dem TeschenerFür«
stenthume, Tefchen 1810. — vocti-ina 6e epl5tc)1i3 , eb. 1812.
Überdieß schrieb er noch mehrere kleine Aufsatze und Abhandlungen, die in
Iurende's Verkündiger, den vaterländischen Blätrern und andern Jour-
nalen abgedruckt sind. Er hinterließ im Manuscripte: Geschichte des
katholischen Gymnasium zu Teschen^ — Beyträge zur Kirchengeschichte
des Fürstenthums Teschen. -—(^oncoi-c^antiae I^naeäl-i, seu inc^ex
vocum omniuminknai^risabulisoccurienNuin.AnderHauptmauer
des Lesezimmers in der Bibliothek erhebt sich das von seinen Freunden,
Verehrern und Zöglingen errichtete Monument S.'s in Form einer
Pyramide ; seine Höbe beträgt 10, und seine Breite 7 Fuß.
Scheu, Fldel is, Doctor der Medicin, Ordinarius des Stif-
tesTepl, practischer Arzt zu M ar ienbad, kö'nigl. bayer. Hofrath,
der medicinisch-chirurgischen Gesellschaft zu Ber l in und der schlefischen
Gesellschaft für vaterländische Cultur zu Bres lau correspondirendes
Mitglied, einer. der geschicktesten, verdienstvollsten theoretischen und
practischen Ärzte Österreichs. Er war zu Donaueschingen geboren
den 30. März 1780. Frühzeitig verwaist fand er an dem Besitzer der
Herrschaft Donaueschingen, Fürsten Egon Car l Fürstenberg,
dem die Talente des Knaben nicht entgingen, einen großmüthigen Ver,
sorger, und besonders die Fürstinn Elisa b e th nahm sich des verlasse-
nen Knaben mütterlich an. Die beyden fürstlichen Wohlthäter ließen S.
an dem Lyceum zu Con stanz den Gymnasialcursus hören, nach
dessen Vollendung nahm ihn die edle Fürstinn, welche oft ihre Besitzun-
gen in Böhmen zu besuchen pstegte, mit sich, und unterstützte ihn beym
Studium der Philosophie an der Universität zu Prag 1797—99.
Darauf verlegte er sich mit unermüdetem Fleißs auf die Medicin in den
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie