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Schilde. — Schill ing. 537
Schilde, Anna, Federschmuck- und Blumenfabriks-Inhaberinn in
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Wien (am Graben Nr. 1133). Unter den mannigfachen Industrie-An-
stalten der Residenz nimmt diese Fabrik einen ehrenvollen, ausgezeich-
neten Platz ein. Die Producte derselben, welche wegen ihrer Zartheit,
Eleganz und Geschmack sich ehrenvoll neben den französischen behaupten,
haben überdieß noch den Vortheil der Wohlfeilheit für sich. Das reich-
haltige Waarenlager enthält nebst den gewöhnlichen S „nuckfedern'fa-
briks-Artikeln stets eine große Auswahl von Marabouts , fa^onnirten
Straußfedern, Coiffüren und Paradiesvögeln :c., ferner ein starkes
Assortiment, theils getreu nach der Natur, theils nach Phantasie ver-
fertigter Kunstblumen, welche an Farbenschmelz und lebhafter Frische
viele Vorzüge haben. Der Ruf von der seltenen Auswahl und dem Ge-
schmacke dieser Fabrikate verbreitete sich in die Provinzen, und ging ins
Ausland ehrenvoll hinüber, wo die genannten Kunstoroducte häusigen
Absatz finden. Die zur ersten öffentlichen Gewerbsproducten-Ausstellung
in Wien eingelieferten Fabrikate gaben Beweise von großer Vollkom-
menheit. Der Fabriksinhaberinn wurde der Preis einstimmig zuer-
kannt, und am 19. Dec. 1835 bey Gelegenheit der Vertheilung der
Preise in Gegenwart des Kaisers und der Kaiserinn und der Behörden,
die für vaterländischen Gewerbsfleiß bestimmte Medaille ertheilt.
Ochili, Matthaus Christian, Pfarrer zu Fernitz bey
Grätz, geboren 1762 zu Wild on in Steyermark, studirte mit Ein-
schluß der Philosophie als Zögling des vereinigten Seminars zu Grätz,
arbeitete dann einige Jahre in Kanzleyen auf dem Lande, bis er sich
entschloß, den Weltpriesterstand anzutreten. Er kam nun in das Gene-
ral-Seminar, um die Theologie zu studiren. l?89 zum Priester ge-
weiht, betrat er im October seine Laufbahn als Cooperator zu St. Ste-
vhan bey Stainz, und setzte selbe 1791 am Witzberge, und 1794 zu
Pirkfeld in dieser Eigenschaft fort. Sein Eifer und seine Talente be-
förderten ihn 1795 zum Actuar und Catecheten an der Propstey und
Hauptpfarre Gratz, wo er dann zum Curaten und Vicar vorrückte.
1805 erhielt er von dem Fürst-Bischofe zu Seckau die provisorische Di-
rection des Priesterhauses in Grätz, die er bis 1313 behielt. Noch
verlieh ihm 1807 der Propst von Göllerdie Patronatspfarre Maria
Fernitz bey Grätz. Seine Schriften sind: Entwürfe zu Sonn- und
Festtags- und auch andern Predigten verschiedenen Inhalts, 4 Jahrgänge,
Grätz 1801—4. — Versuch einer Erläuterung des Ehepatents vom
16. Iän. 1733 mit allen bis 27. Februar 1805 nachträglich darüber er-
gangenen Verordnungen. Sammt einem Anhange, wie die Grade der
Verwandtschaft zu zählen, 2. Aufl. Grätz 1807.
Schilling, Friedr., Hofrath der k. k. Polizey-Hofstelle, war
1754 zu Erfurt geboren. Er rrat 1732 als Regierungssecretär in
österr. Dienste, wurde 1739 Hofsecretär, 1791 Regierungsrath und
1794 Hofrath. 1795 ward er mit Beybehaltung seines Amtes bey der
Polizey-Hofstelle zum Beysitzer der Hofcommission ernannt, welche un-
ter der Leitung des Directorial-Hofkanzlers Grafen von Rotte nhann
bestimmt war, die bestehenden Anordnungen in allen Theilen des öffent-
lichen Unterrichtes zu prüfen und Vorschläge zur Verbesserung derselben
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie