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Schlegl am Roßderg. — Schleifer.
Indier. Bereits früher (1804) war ihm die Benutzung handschriftlicher
Quellen zu einer Sammlung romantischer Dichtungen des Mittelalters
behülsiich gewesen. Über die Geschichte der Jungfrau von Orleans gab
er aus Av e rd y's Polices et cxu-aitä ()e5 Manuäci-ipts 6s la Li^«
I Koi , Paris 1790, diplomatische Aufklärungen. Wieder
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zur katholischen KirH
stel lerischen Charakter , ^ ^ . ^ , , . - , . .
nach Wien, wo er zum k. k. Hofsecretär ernannt, im Hauptquar^
tier des Erzherzogs Car l durch kraftvolle Proclamationenauf den Geist
des Volks zu wirken suchte. Nebenbey kehrte er wieder zur literarischen
Thätigkeit zurück und hielt Vorlesungen über die neuere Geschichte und
über die allgemeine Geschichte der Literatur. Durch einige diplomatische
Schriften erwarb er sich des Fürsten Metternich Vertrauen und die
Stelle eines Legationsrathcs der österr. Gesandtschaft bey dem deutschen
Bundestage zu Frankfur t a. M. Diese Stelle gab er 1813 wieder
auf und kehrre nach Wien zurück, wo er durch seine 1820 herausge-
gebene Zeitschrift „Concordia" eine Vereinigung der verschiedenen Mei-
nungen über Kirche und Staat bezweckte. Seine Vorlesungen über die
Philosophie des Lebens, 1827 zu Wien gehalten, erschienen gleichzeitig
im Druck. 2 Jahre spater führten ihn Familienangelegenheiten nach
Dresden, wo er den 12. Jänner 1329 plötzlich an einem Schlagfiusse
starb. In seinen Schriften, welche er selbst zu Wien 1322—25 in 10
Bänden sammelte, zeigte sich S. als einer der vielseitigsten und gründ-
lichsten Bildner neuer Ansichten, und seine hier viel verzweigte Thätigkeit
bewies sich besonders erfolgreich durch die gemeinschaftlich mit seinem
Bruder August W i lh . gestiftete neuere Kunstschule, deren Anhänger
aber durch Übertreibung die Meisterin Verruf brachten. Aus S,'s Nach-
laß gibt W in disch mann seine philosophischen Vorlesungen aus den
Jahren 1304—6 nebst Fragmenten vorzüglich philosophisch-theologischen
Inhalts heraus, wovon bereits der 1. Bd. (Bonn 1336) erschien.
Schlegl am Roßberg, Dorf im Budweiser Kreise, ist der süd-
lichste Ort Böhmens.
Schleifer, Leop. Mich., Pfleger der Staatsherrschaft Ort
im Traunkreise Oberösterreichs, ist den 9. März ^1771 zu W i l-
den-Dürnbach in Niederösterreich geboten. Schon in frühester Iu«
gend zeigte er ungemein große Wißbegierde, 1731 begann er die Vor-
bereitungsstudien an der Universität zu Wien, seine dürftige Lage be-
stimmte ihn aber 1737 seine Studien wieder aufzugeben und eine Schrei-
berstelle in der Kanzley der Dominikaner zuWien anzunehmen. Durch
die Gnade des Kaisers Joseph I I . erhielt er bald wieder ein Stipen-
dium von jahrlichen 200 fi., und setzte dann seine Studien bis 1792,
luo er die Rechte absolvirte, eifrig fort. 1794 erhielt er eine Amtsschrei-
berstelle zu Velm bey Himberg, 1796 in O ber-Höflein, 1799
wurde er Kastner zu Litschau an der böhmischen Gränze, bekleidete
dann mehrere Stellen ehrenvoll als Oberbeanuer, Pfleger:c. an ver-
schiedenen Orten, und zeichnete sich 1813-zu Wallsee, bey Gelegen-
heit der damahligen Verschanzungen durch Herbeyschaffung der zahlrel»
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie