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Schmidt, Märt. Ioh. — Schmidt Max. Flor. 56l
Verordnungen, als Grundlage einer ganz neu zu bearbeitenden Gesetz«
gebung in diesem Fache so rühmlich, daß ihm das Wohlgefallen des
Kaisers durch ein eigenes Belobungsdecret zu erkennen gegeben wurde.
Bey dieser fast ununterbrochenen Verwendung außer seiner eigentlichen
Bestimmung bewies er fortwährend den wärmsten thätigsten Eifer und
ein stetes Fortschreiten in seinem Lehramte, wozu ihn seine ausgezeich-
nete Gabe des mündlichen Vortrags vorzüglich eignete, so wie ihm da-
bey durch die seltenste Anhänglichkeit seiner Schüler der schönste Lohn
ward. Auch blieb er immer ein sehr thätiges Mitglied der Akademie in
ihrer Eigenschaft als permanente Feld, Sanitäts-Commission, und eine
große Menge der wichtigsten Elaborate und organischen Verordnungen
im Militär-Sanitätswesen fiojsen aus seiner Feder. So viele Verdienste
hatten die Folge, daß er noch in seinen letzten Lebenslagen zum Core-
ferenten des Militär-Sanitäts-Departements bey dem k. k. Hofkriegs-
rathe mit Sitz und Stimme in den Rathsversammlungen ernannt wur-
de; allein alS der Staat und die k. k. Armee die heilbringendsten Re-
sultate seiner Wirksamkeit von ihm hoffen konnten, endigte er unver-
muthet seine thätige Laufbahn den !9. Februar 1809. Den Werth des
Verstorbenen als Gelehrter und Schriftsteller erkannten während seines Le-
bens alle denkenden Köpfe, und mehrere gelehrte Gesellschaften, die
ihn zu ihrem Mitgliede wählten. Seine weitern Schriften sind fol-
gende: Beytrage zu den Resultaten der Versuche mit Salpetersäure bey
primitiven und secundären syphilit. Krankheiten, Wien 1800. — Über
Nachstaar und Iritis bey Staaroperationen, eb. 1801. — Prolegomena
zur Syphilidoklinik, eb. 1805. — Lehrbuch der Syphilidoklinik, eb.
1810. — Über die Krankheiten des Thränenorgans, eb. 1803. — Hand-
schriftlich hinterlassenes Handbuch der materia msdica, revidirt und
zum Druck befördert von W. I. Schmitt, eb. 1811. — Lehrbuch der
Methode, Arzneyformeln zu verfassen; nach Gaub, eb. 1311. —
Vorlesungen über die syphilitische Krankheitund ihre Gestalten, eb. 1312.
— Prolegomena zu der allgemeinen Therapie und materia meclica,
eb. 1312.
Schmidt, Märt. Iöh., s. Rremser-Schmidt.
Schmidt, Max. Flor . , Doctor der Arzneykunde, öffentlicher
außerordentl. Professor der Krankenwärterlehre an der Wiener Univer-
sität, ist geboren zu B r u n n den 16. April 1734. Er begann da«
selbst seine Studien, studirte hierauf in Wien Arzneykunde, und lei-
stete sodann unentgeldliche Dienste in den Militärspitälern. Da er bey
dieser Gelegenheit von der Wichtigkeit und Nothwendigkeit geschickter
Krankenwärter überzeugt wurde, so hielt er auf der Universität zu
Wien unentgeldliche Vorlesungen über die Krankenwärterlehre. Fol-
gende Schriften gab er im Drucke heraus: Neue Methode, das Bad-
nerbad zu gebrauchen, Wien 1816.—Anleitung zum Gebrauche der
Mineralwässer mit besonderer Würdigung des Marienbader Kreuzbrun-
nens, eb. 1318, 2. Aufl. mit Hinsicht auf das Freudenthaler- und
Iohannisbrunnenwasser, nebst einigen Nachrichten über das zu Meid-
lmg entdeckre Schwefelwasser, eb. 1820, 3. Aufl. nebst Nachrichten
OsjUrr.Nat.Encyfl.Bd.lv. 36
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie