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562 Schmidt, Mich. Ign. — Schmitt, Ioh. Ant.
über das Meidlinger Schwefel-Eisenwasser, eb. 1820, 4. Aufl., nebst
Nachrichten über die Trink- und Füll-Anstalt zu Pirawarth, eb. 1320.
— Die Heilquelle von Borszek, eb. 1324.
Schmidt, Mich. I g n . , geboren den 30. Jan. 1736 zu Arn-
stein im Würzburgischen, bildete sich zum Seelsorger, ward Caplan
zu Host fur t , übernahm bald nachher eine Hauslehrerstelle zu Bam-
berg,.und kam 1771 nach Würzbürg als Professor der Neichsge-
schichte, Universitats-Bibliothekar und geistlicher Rath. Mit großem Ei-
fer arbeitete S. an der Verbesserung des Schulwesens, nachdem er be-
reits 1769 einen Hlktkoäus cateclnxandi herausgegeben hatte; für
seine philosophische Bildung sprach die 1772 gedruckte Abhandlurig über
das Selbstgefühl. 1730 kam er nach Wien , wo er als Hofrath und
Archivar am Haus- und Staatsarchive den 1. Nov. 1794 starb. Das
ebengenannte Amt benutzte er für seine schriftstellerischen Arbeiten, be-
sonders für seine Geschichte der Deutschen von den ältesten bis auf die
jetzigen Zeiren, 27 Thle., Ulm und Wien 1783—1830 (fortgesetzt von
I .M i l b i l l e r , von Dresche :c.). Dieß Werk wurde mit allgemeinem
Beyfall aufgenommen, ungeachtet des trockenen und schleppenden Styls,
in den S. trotz dem sichrdaren Bestreben, ihm zu entgehen, immer
wieder zurückfiel. Aber trotz diesen und andern Ausstellungen, welche
ihm von Katholiken und Protestanten gemacht wurden, blieb feine Ge-
schichte der Deutschen doch ein in seiner Art einziges Werk deutschen
Forschungsgeistes und'einer gewissenhaften Benutzung der Quellen, die
man selbst der Geschichte des deutschen Volkes von H. Luden nicht in
gleichem Grade nachrühmen kann. S. erwarb sich einen unvergeßlichen
Nahmen als Geschichtsforscher durch die Wahl seines Stoffes, so wenig
er übrigens ein Mann von großem Geiste war, der mit den Geschicht-
schreibern des Alterthums oder mit den neuern Historikern Rob ertson,
Hume, Gibbon, I. v. M ü l l er u. a. verglichen werden kann.
Schmidt, wenz., geschickter Maler, zu P lan in Böhmen 1694
geboren, ging nach F r eyfing en, wo er beydem churfürstl. Hofmaler
von Mümchen einige Jahre zubrachte, und dann in seine Vaterstadt
zurückkehrte. Er starb 1756 ebendaselbst. Folgende Werke sind von ihm:
Die Kirche in C z ern o ssin, auf der gräfl. Si nzend or f'schen Herr-
schaft, in Fresco. — Die Kirche zu HabaklaBdr au, auf der Stift
Tepler Herrschaft, in Fresco. — S t< An n a bey Pl an, in Fresco.—
St . Iohan.n der Täufer in der Wüste genannt. Beyde auf der grast.
Wenzel S i n zen d o r f'schen Herrschaft, in Fresoo. — Die Kirche
zu Bernar t i tz , auf der fürstl. Lö wen stein'schen Herrschaft, in
Fresco. — Die Minoritenkirche zu M ies , die er bis auf 2 Stücke
malre. — Sehenswürdig ist das Tepiester Schloß, wo er nebst dem
Tafelzimmer 4Nebenzimmer mit Nohrdecken in Fresco ausmalte. Er war
auch ein guter Portratmaler.
Schmit t , I oh . Ant . , k. k. Rath, Professor der Forstwissen-
schaft an der k. k. Forstlehranstalt zu Mar iab runn bey Wien ,
und Mitglied der Landwirthschafts-Gesellschaft in W ien , ist geboren
1770, erhielt nach zurückgelegten forsiwissenschaftllchen Studien obige
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie