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Schmitt, will). Ios. IU3
Stelle, und gab folgende Werke im Drucke heraus: Lehre der künstli-
chen Holzzucht durch die Pflanzung, Wien 1808. — Grundsätze zum
Entwurf einer zweckmäßigen Schlagordnung, ein Beytrag zur höhern.
Forstwissenschaft, eb. 1810. — Anleitung zur Forstbestimmung, 2Bde.
Prag und Wien 1816—19. — Anleitung zur Erziehung der Waldun-
gen, Wien 1821.
Schmitt , N)ill). Ios . , Doctor der Arzneykunde und Chirur-
gie, k. k. Nach, emeritirter Professor an der k. k. medic. chirurg. Jo-
sephs-Akademie, Mitglied mehrerer gelehrter Gesellschaften, war ge-
boren den 10. Aug. 1760 zu Lorch im Rheingau. Nachdem S. zu Mainz
und Würzburg die Humanioren und die Anfangsgründe der ärztli-
chen Wissenschaft absolvirt hatte, reiste er 1783 nach W ien , studirte
daselbst Chemie und medicinische Klinik, und wurde sodann bey der
österreichischen Armee als Feldarzt angestellt. Nach kurzer Zeit war er
Unterfeldarzt, wohnte fleißig den Vorlesungen an der akademischen
Schule bey, verwendete sich auch practisch in, chirurgischen Spita-ldienste,
und erhielt 1788 den Rang eines Oberfeldarztes, womit er zugleich den
Posten eines Secretärs in medic.-chirurg. Amtsgeschaften der Armee
verband. 1793 wurde S. Chefarzt bey dem in Wien garnisonirenden
Bombardier-Corps. Fortwährend lag er noch immer, so weit es seine
Amtsgeschäfte erlaubten, der practifchen Ausübung im Militarspitale
ob, und er hatte nebstbey Gelegenheit, den Unterricht der berühmten
Augenärzte I. A. Schmidt und Bar th zu benutzen. 1791 würde
S. die Doctorwürde der Chirurgie zu Theil, 1795 supplirte er die
Professur der Medicin an der Akademie durch 5 Monathe, auch versah
er durch 2Z Jahrs die Stelle eines Lehrers der Zöglinge. 1793 wurde
ihm als Stabsarzt das Lehrfach der Geburtshülfe und Staatsarzney-
kunde übertragen. Anfangs bekleidete er diese Stelle als Interimal-
Professor, 1302 wurde er außerordentlicher, endlich 1804 aber ordent-
licher Professor. Durch eine Reihe von Jahren verwaltete S. diese
Würde mit Auszeichnung, und begab sich endlich 1820 in Ruhestand.
Folgende Werke erschienen im Drucke von ihm: Abhandlung über die
Schußwunden, Wiett 1768.—Geburtshilfliche Fragmente, eb. 1804.
— Neue Versuche und Erfahrungen über die Plouquet'sche und hydro-
statische Lungenprobe, eb. 1806. — Warnung gegen des Leibarz-
tes Faust guten Rath an Frauen über das Gebären, eb. 1814. —
Sammlung zweifelhafter Schwangerschaftsfälle, nebst einer kritischen
Einleitung über die Methode des Untersuchens, eb. 1818. — Bemer-
kungen und Erfahrungen über die Zurückbeugung der Gebärmutter bey
Nichtschwangern:c., eb. 1320. — Gesammelte obstetricische Schriften
"it Zusätzen und einem Anhange :c., eb. 1820. Auch erhielt S. bey
Gelegenheit einer von der k. k. Militär-Sanitäts-Hofcommission 1794
gestellten Preisfrage, die Reorganisirung des Armee-Medicamenten-
Systems betreffend, dmch seine Beantwortung, die jedoch nicht im
Drucke erschien, einstimmig den ersten Preis von Einhundert Ducaten.
Ec war auch Erfinder dreyer wundärztlicher Instrumente: Einer Zun-
s«nbandschere, einer Kopf- und einer Abortuszange.
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie