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Schneller, Jos. — Schneller, Julius Fr. Borg. 571
Bischof von Argos. Vertraut mit der Rhetorik, war er ein groß?r
Freund der Künste und auch Kenner; mit vorzüglicher Liebe die Werke
des Pinsels und derKupferstecherkunst umfassend. Vieles hat er in eigenen
ansehnlichen Sammlungen sich anschaulich gemacht, welche zu denjeni-
gen Dresden's gehörten, die kein Fremder unbesucht ließ und zu bese-
hen Gelegenheit nahm, diese ward mit der größten Bereitwilligkeit des
Besitzers dargebothen. Er starb den 22. Dec. 1313, nachdem erlange
zuvor an einer sehr schmerzhaften Kacherie gelitten. Außer seinem treff-
lichen Gebeth- und Erbauungsbuch schrieb er: Der Christ in den verschie-
denen Verhältnissen des Lebens, Prag 1804, dann mehrere Predigten,
Abhandlungen und Gelegenheitsreden.
Schneller, Ios . , Domprediger zu St . Stephan in Wien,
geb. zu G ratz 1734, ward in eben dieser Stadt nach Vollendung der un-
tern Classen in einem Alter von 16 Jahren in die Gesellschaft Jesu
aufgenommen und auf 2 Jahre ins Noviziat bey S t . Anna nach
Wien geschickt. Hierauf mußte er ein Jahr die schönen Wissenschaften
zu Leoben wiederholen, 2 Jahre die Philosophie in Wien und l
Jahr in Tyrnau die Mathematik studiren, 4 Jahrein Laib ach die
untern Schulen lehren und dann eben so viele in Wien dem theologi«
schen Studium obliegen, welches er mit Vertheidigung theologischer
Sätze beschloß und die Doctorwürde erlangte. Dann brachte er sein drit-
tes Probejahr in Iudenburg zu, und ward hernach als deutscher
Feyertagsprediger und Catechet nach Raab übersetzt. Aber noch im No-
vember 1766 wurde er dem erkrankten Domprediger zu St . Stephan
in Wien zuerst zur Aushülfe zugegeben und bald darauf selbst als
wirklicher Domprediger angestellt; er versah dieses wichtige Amt beynahe
26 volle Jahre mit Eifer und Talent. Er war auch mehrere Jahre Be-
neficiat zu St . Magd a len a und Feldcaplan des Wiener Bürgercorps,
welches ihn darum ehrenvoll zum Grabe begleitete. Er starb den 2. April
1802. S. schrieb: Trauerrede auf Maria Theresia, Wien 173 i. —
Predigten auf alle Sonntage, für die Fastenzeit und für die Feste des
Jahres, 6 Bde., eb. 1787—88. — Trauerrede auf Joseph II. , , eb.
1790. — Trauerrede auf Leopold I I . , eb. 1792. — Geistliche Übun-
gen, 2 Thle., eb. 1804.
Schneller, Jul ius Franz Borg ias , geboren 1777 zu
Straßburg, studirte zu Frey bürg, wo er sich vortheilhaft aus-
zeichnete) die Rechtswissenschaft. 1796 nahm er thä'rigen Antheil an den
Kriagsereignissen und focht mit einem Theile derStudirenden von Frey-
burg bey Wagenstadt. Doch veranlaßte ihn der Erfolg der Zeiter-
eignisse siä, nach Wien zu begeben, wo er Sprachstudium undHsthetiß
betrieb. 1802 begleitete er einen jungen Cavalier nach Par i s , Lon-
bon, Venedig und Belgrad, und wandte sich nach seiner Rück-
kehr zu dem Studium der Geschichte, ward Professor derselben zu Linz
und 1806 zu Grab. 1823 fühlte er sich bewogen, Osterreich zu ver-
lassen und eme Professur der Philosophie in Freyburg anzunehmen.
Ar atz ertheilte ihm bey seinem Abgänge, so wie früher L inz, das
Aürgerrecht, als Anerkennung seiner in den Kriegszeiten so tätigen
Teilnahme und Hülfe. S. starb 1333 zu Frey bürg. Er schrieb;
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie