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388 Schottwien. — Schramek.
schätze, München 1833. — Über Wallenstein's Privatleben, eb.
1833.
SchottwiM, sehr alter niederösterr. Markt im V. U. W. W.,
an einer sanften Anhöhe nordöstlich vom Semeringberge, wie in einer
engen Felsenschlucht vergraben, mit 505 Einwohnern. Der Markt hat
2 Thürme und mehrere Überbleibsel alter Befestigungen; der Weg durch
den Ort ist wie eine Brücke mit Holz belegt. In der alten gothischen
Kirche sieht man das schöne Grabmal des Grafen Ios. Leop. von
Walsegg von 1743, und unter dem Hochaltare befindet sich die Fa-
miliengruft der (1327) ausgestorbenen gräfl. Familie Walsegg. Bey
S. ist eine Papiermühle, und in der Nähe trifft man Marmor- und
Gypsbrüche und Gypsbrennereyen. In geringer Entfernung führt der
enge, einst befestigt gewesene Paß über den Semering.
Schrambl, Franz Ant., Buchhändler in Wien, ward ge-
boren daselbst 1751. Nach vollendeter sorgfältiger Erziehung und zurück-
gelegten Studien wurde er Director der Normalschulen im österreichi-
schen Antheile Schlesiens zu T ro ppau, nach einiger Zeit ging er jedoch
nach Wien zurück, und errichtete daselbst eine Buchhandlung, die noch
unter dieser Firma besteht. Er starb den 13. Dee. 1803. S. ist vorzüg-
lich durch seinen großen Atlas 1786—1800 bekannt. Er schrieb: Edwin
und Emma, ein Trauerspiel, Wien 1780.— Eine deutsche Übersetzung
von Voltaire's Henriade, eb. 1783. Unter mehreren geschmackvollen
Ausgaben, die in seinem Verlage erschienen, zeichnete sich besonders
jene der vorzüglichsten Werke deutscher Dichter und Prosaisten durch
schönen Druck und geschmackvolle Titelkupfer (meist von Kohl) aus.
Diese Classiker-Sammlung kaufte der Buchdrucker und Buchhändler
B. PH. Bauer in Wien an sich, und ergänzte einige Autoren, z.B.
Klo p stock.
Schramb, Anselm, Mitglied des Benedictinerstiftes Melk,
Professor und Bibliothekar daselbst, war geboren den 15. Sept. 1676
zu St. Polten. Nach vollendeten Studien widmete er sich dem geist-
lichen Stande, legte den 25. November 1696 zu Melk die Ordens-
gelübde ab, und wurde bald darauf Professor und Bibliothekar daselbst.
Er starb den 20. Deo. 1720 am Schlagfiusse. Inder literarischen Welt
ist er durch sein Clironicon Nlellicenä«, Melk 1702 bekannt, das
als Materialien-Sammlung seinen Werth hat, wenn auch die histori-
schen Daten nicht ganz vrobehältig sind.
Schramek, Adolph Ios., Abt des Prämonstratenser-Stiftes
Strahow zu Prag^ war geboren den 16. Iän. 1747 zuIung-
Bunzlau in Böhmen; nach vollendeten Studien der Humanioren
zuKosmanos bey den Plansten und der Philosophie bey den Jesui-
ten in Prag, trat er l765 in den Orden der Prämonstratenser auf
dem Strahow, legte 1767 die Gelübde ab, und las den 3. Iän. 1773
die erste Messe. Ein Jahr darauf erhielt S. die Stelle des Bibliothe-
kars im Stifte un5 übernahm 1776 auch die Einrichtung des Stiftsar-
chives. Von 1781 an besorgte er die Güter seines Stiftes, 1737 wurde
er Administrator von dessen Herrschaft Mühlhausen und wurde den
22. April 1800 zum Abte, das folgende Jahr auch zum Präses des Ordens
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie