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588 ' Schratt. — Schrattenbach, die Grafen.
Schratt, Ioh. Chrysost., jubilirter k. k. Kreiswundarzt zu
Baden nächst Wien, ist den 24. Aug. 1773 zuCon stanz geboren.
Er kam 1793 nach Wien und hörte an der Universität die chirurgischen
Vorlesungen. Durch seinen Schwiegervater, den Buchhändler Ioh.
Georg B inz , erhielt er die Mittel, ein mundartliches Befugniß in
Baden anzukaufen. Durchdrungen von den Berufspfiichten eines wah-
re.l Arztes hat S. der leidenden Armuth in den niederen Hütten stets un-
eigennützig seine Kräfte geweiht, und so sich im Stillen als Menschen-
freund und als Wohlthäter der Armen, solche Verdienste gesammelt, wel-
che vereint in besonderer Rücksicht auf seine, seit Entstehung des Hauses
der Wohlthätigkeit (1805), den armen badebedürfrigen Kranken unentgsld-
lich geleistete arztliche Hülfe, von der Landesstelle gewürdigt und von Kai-
ser Franz durch die Verleihung der kleinen goldenen ^Civil-Ehrenme-
daille belohnt wurden. Bey Gelegenheit der feyerlichen Übergabe auf dem
' Rathhause zu Badenhat derKreiscommissär v.S chumanndie Pflichten
eines wahren Arztes in einer gehaltvollen Rede entwickelt. Schade, daß
S. durch die 1310 und 1813 epidemisch herrschenden Nervenfieber bey
seinem rastlosen Eifer für das Wohl der leidenden Menschheit von dieser
Krankheit ergriffen, und sein frühes gutes Gehörorgan zum Opfer brin-
gen mußte; ungeachtet dessen ermüdet er bisher in seinem hohen Alter
nicht, den Armen mit aller Bereitwilligkeit beyzustehen. Nach IOjähri-
.aer Beobachtung der Badebedürftigen hat S. eine Abhandlung über die
Wi kungen der Badner Heilquelle unter dem Titel: Versuch einer Dar-
stellung der Heilkräfte des Badner Bades in Österreich n., Wien 1331,
bekannt gemacht; eine Schrift, welche von den ersten Ärzten des In-
undAuslandes als eine auf echt practischeErfahrung und wichtigeGrund-
sätze beruhende Darstellung anerkannt wurde. — Sein Sohn Ioh.
S. , gelernter Buchhändler, ist ein Mann von soliden bibliographischen
Kenntnissen, und im Besitze des großen B in z'schenWaarennachlasses.
Schrattenbach, altes kleines niederösterr. Dorf im H. U. W. W.,
in einer angenehmen und besonders an Weichseln fruchtbaren Gegend;
nahe dabey sind die Trümmer der Veste Schroten stein oder Schrat-
tenstein auf einem sehr hohen Felsen. Überraschender liegt nichr leicht
eine andere Veste; aus steilen, rothen, abenteuerlich gefleckten Felsen
ist ein weitläufiger Bau entstanden, und mächtige Fichten und Busch-
werk umklammern das Gemäuer oder dringen daraus empor.
Schrattenbach, die Grafen, in Steyermark. Der erste aus
diesem Geschlechte war Hans, der um 1460 aus Franken in Steyermark
einwanderte. Pongratz kaufte von Ulrich Freyh. v. Eitzing um
1540dieHerrschaftHeggenberg, und starb den 26. Dec. 1759. Max
wurde 1583 Hauptmann und Vicedom zu C l l l i , und 159! Landes-
bauotmann in Steyermark, er legte aber diese Würde 1594 nieder.
1553 verlieh Erzherzog Carl dieser Familie das Wapen der abgestor-
benen von der D ö rr.— B a lth a sa r, geboren den 20. Allg. 1547, lei-
stete wichtige Staatsdienste, verrichtete bey Erzherzog Ferdinand!!,
durch 25 Jahre die Obersthofmeisterstelle, welche er 1615 niederlegte
und den 2. April 1613 im 71. Jahre seines Alters starb. Car l , gebo-
ren den 21. März 1585, starb am 17. März 1607. Jö rg , geboren
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie