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593 Schreibers, Carl Franz Ant. v.
bar seine Schüler. Sein Haus ist der Sammelplatz der gelehrten und
wissenschaftlichen Personen aus allen Zonen, welche Wien besuchen,
und die bekannte Liberalität, womit er die Benützung der in denkaiserl.
Sammlungen angehäuften Schätze, so wie selbst seiner eigenen, noch
nicht zur Öffentlichkeit gebrachten Arbeiten den Einheimischen wie den
Fremden überläßt, hat ihm die allgemeine Achtung erworben. Er gab
den Impuls zu vielen wissenschaftlichen Arbeiten, welche zum Theile
Epoche in der Wissenschaft gemacht haben. Seit 1335 steht S. an der
Spitze eines literarischen Unternehmens, welches die Resultate natur-
wissenschaftlicher Untersuchungen und Erfahrungen der österr. Naturfor-
scher unter dem Titel: Annalen des Wiener Museums der Naturgeschich-
te, der Mit-und Nachwelt überliefert. S. war es auch, der den ho-
hen Sinn für Naturwissenschaften bey vielen Gliedern der kaiserlichen
Familie, und insbesondere bey dem jetzigen Kaiser, Ferdinand I.,
als Lehrer anzuregen und zu erhalten wußte, und dadurch der Wissen-
schaft auch mittelbar Nutzen schaffte. Bey der Erpedicion der österr. Na-
turforscher nach Brasilien 1317 ward S. zum Referenten ernannt, erhielt
schon 1310 den Titel eines k. k. Rathes, 1823 die Würde eines nie-
derösterr. Regierungsrathes und 1835 jene eines k. k. Hofrathes. 5Aka-
demien und 34 Gelehrten-Gesellschaften wählten ihn in Anerkennung
seiner Verdienste um die Wissenschaft zu ihrem Mitglied. Außer den
bereits angefühlten Schriften erschienen noch von ihm besonders: Nach-
richt von einer beträchtlichen Sammlung thierischer Eingeweidewürmer.
Deutsch und Latein., Wien 1311. — Nachrichten von den kaiserl.-
ö'sterr. Naturforschern in Brasilien, 2 Hefte, Brunn 1318—20. (Aus
den vaterländischen Blattern 1313—20 mit Zusätzen besonders abge-
druckt.) — Eine naturhistorisch-anatomische Beschreibung des kroteus
2NFuinn8, Latein., 1313. (Ein einzelnes Blatt als Beylage zu den
versendeten Exemplaren dieses Thieres.) — Beyträge zur Geschichte und
Kenntniß meteorischer Stein- und Metallmassen, Wien 1820.— 6o!>
lecwnea 26 iaunarri Lragilige. ?l»r8 urnitkoloAi^H I^asc. I. eb.
1333. Seine übrigen, in Journalen zerstreut stehenden Abhandlungen
sind folgende: Über den Steinregen von Stanneru. — Beschreibung
der ausgezeichnetsten Stücke von daher. — Über den Steinregen von
Lissa. — Über eine um Wien beobachtete Feuerkugel. — Über das Me-
teoreisen von Elbogen. — Über den Harn der Eidechsen und die ver-
meintliche Harnblase der Amphibien. ( In Gilbert's Annalen der Phy«
stt, 1803, 1309, 1313.) — Über das katadioptrische Mikroskop des
Professors Amici und den Kreislauf des Saftes in einigen Pflanzen. (In
den Wiener Jahrbüchern der Literatur, 1819.) — Über den Meteorstein-
Niederfall auf der Herrschaft Weffely in Mahren. ( In Baumgar i -
tt er's Zeitschrift für Physik, 1832.) — Über die k. k. Hof-Naturalien-
Cabinete in Wien. ( In Schmidl's „Wien, wie es ist," 1333.) Außer-
dem besitzt S. noch schätzbare unausgegebene Manuscripte, meist mit
kostbaren Zeichnungen begleitet, von welchen wir nur seine Monogra-
phie der österr. Spinnen und der Gattung Lupre8U8; seine anatomisch-
physiologischen Arbeiten über den I?t-0teu8 3nguinu3 und die froschartigen
Amphibien (besonders in Bezug auf Geschlechts- und Harn-Organe),
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie