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Sch r c y v o g e l. 595
aller jener Kaiser, Könige, Erzherzoge, Fürsten, Grafen und Barone
enthalt, deren Rüstungen und Waffen vom Erzherzoge Ferdinand
gesammelt, und in dem Schlosse Ambras zu Tyrol aufbewahrt wur-
den (s. Ambraser-Sammlung), gegenwärtig abersich zu Wien befin-
den, einen bleibenden Ruf erworben; der Titel des angedeuteten Wer-
kes ist: Imperatorum 4 rcigum etc. ima^ineg. Die Kupfer sind von
<^. P. Fontana gezeichnet, von Custodi's gestochen; deutsch von
Noy se erschien das Wert eb. 1603. — (Die K oh ler'sche Ausgabe,
Nürnberg, 1735, hat keinen Werth.) Gegenwärtig blühen 2 Linien
dieses nunmehr frey herrlichen Geschlechtes, und zwar die eine in den
oiierreichlschcn Erbstaaten, die anderein dem Königreiche Bayern. Die
Glieder der erstem befinden sich in österreichischen Staatsdiensten. Zu
der bayerischen Linie qehörr der dermahlige konigl. Kammerer und Justiz,
minister W e n z el S e b a stia n Freyh. von S., geboren am 38. Sept.
1774 zu Hillstadtin Bayern, welcher 18l9 bey der ersten Versamm-
lung der bayerischen Stande zum Abgeordneten aus der Classe der adeli-
gen Gutsbesitzer mit Gerichtsbarkeit für den Unterdonaukreis, und bey
dem Zusammentritte der zweyten Kammer zum ersten Präsidenten der-
selben ernannt wurde. Seitdem erging bey allen Standeversammlungen
der gleiche ehrenvolle Ruf an denselben, und gleiche Auszeichnung wurde
ihm jedesmahl zu Theile (Das ehemahlige Stammschloß Notzing,
wovon die Freyherren von S. das Prädicar führen, liegt im Königreiche
Bayern, im Isarkreise, Landgericht Erd in g, 4 Meilen von München.)
Schreyvogel, Ios., k. k. Hsftheater-Secretär in Wien, in der
literarischen Welt unter dem Nahmen Thomas und C. A. West eh-
renvoll bekannt, war geboren in Wien 1763, studirte daselbst, und
machte sich bereits 1793—94 durch Theilnahme an A lxi ng er's Qsterrei-
chischer Monathschrift rühmlich bekannt. 1794 besuchte er die Universität
Jena, wo er 2 Jahre studirte. N?ch seiner Rückkunft nach Wien
privatisirte er daselbst durch einige Zeit, und wurde 1802 als Hofthea-
ter-Secretar angestellt. 1804 legte er jedoch diese Stelle nieder, und
begründete mit einigen Freunden ein Kunst- und Industrie« Comptoir
in Wien. 1814 tratS. diese artistische Anstalt einem seiner bisherigen
Gesellschafter ab, und übernahm aufs Neue die Slelle eines Hoftheater-
Secreta'rs, dieerdurch l3 Jahre mit vieler Einsicht führte, undsichumdie
Förderung des guten Geschmackes bleibende Verdienste erwarb. 1832 wurve
er mit Pension entlassen und starb den 23. Iuly noch desselben Jahres.
Unter dem Nahmen Thomas West erschien von ihm: Das Sonnrags-
blatt, eine gediegene Wochenschrift im Geschmacke des englischen spsc-
tlllor, worin er über Kunst und Wissenschaft sehr geistreiche Raisonne-
ments entwickelte, nur aber vielleicht durch zu heftige Opposition der
neueren Kunstschule zu sehr gegen den Strom schwimmen wollte. Sie
erschien 1307—8, wo er die Herausgabe an Ludw. Wieland und
Dr. Lindner überließ. Unter dem Nahmen C. A. West schrieb und
bearbeitete er: Die Gleichgültigen, Lustspiel in 3 Aufzügen, dann mehrere
Übersetzungen aus dem Spanischen, worunter: Das Leben ein Traum,
"ach Calderon, Wien 13!7, 2. Aufl. 1820. —Donna Diana, nach Mo-
Mo, eb. 1819, undDollGutierre ödet der Arztseiner Ehre, nach Calderon
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie