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601 S ch ü t t. — S ch ü lz.
rien, Kyrie:c.; den ersten Theil eines Requiems, ein
(von Klopstock); Auferstehung, ein Oratorium von Niemeyer, doch
nur dessen ersten Theil; Hymne an den heil. Geist füc 8 Männerstim«
men mit willkührlicher Harmonie-Begleitung. I I I . Symphonien:2in
V, 2 in L, eine inC und eine(tragische Symphonie) in <Ü-moll. IV. Ku-
vertüren : 7, davon 5 für daS Orchester, 1 für Quartett und 1 für Quin-
tett. V. M eh r st i m m i g e I n st ru m e n t a l st ück e: 3 Trio's, 15 Streich-
Quarrette, 2 Quintette und 2 Octette. V I . 17 Sonaten, 1 Concert
fürs Clavier, 1 für die Violine, mehrere Variatiöüen fürs ClavM,
worunter sich besolidersjene zu 4 Hättde über ein französ. Thema, Beet
ho ven gewidmet, auszeichnen; 3 Clavier-Phantasien, 2 Rondo's, Tanze
:c.; endlich VI I . Viele Cantaten, Chöre, mehrstimmige Gesänge und
endlich Balladen und Lieder, unter welchen besonders hervorzuheben
sind: Chorder Engel: Christ iff erstanden, aus Goeth e's Faust; Ge-
sang der Geister über den Wassern für 3 Männerstimmen mit Quintett-
begleit.; SchlachtliedvonKlopsto ck für8Männerstimmen; Nachthelle,
Solo und Chor fürMannerstimmen mit Clavierbegleitung; dann unter
feinen herrlichen Sologesängen: Der Erlkönig; der vortreffliche W.
Müller'sche Liedercyclus, die Lieder aus Wilhelm Meister, über.
Haupt seine Compositionen der wundervollen Gedichte G oethe's, seine
Schlafs und Wiegenlieder, das Zügenglöcklein, Suleika, Ganymed
auf dem See und viele andere Lieder und Balladen von Schil ler, Rü-
ck e r t , W . Mü l l e r , Schlegel, Heine, Sco t t , Schulje
und Mayrh o fer, welch Letzterer ein inniger Freund von ihm war.
Schütt, eine Insel, gebildet in Ungarn von der Donau, Raab
und Waag. Der größere Theil gehört zur Preßburger, der klei-
nere zur Raaber Gespanschaft. Sie ist 12 Meilen lang, 7 Meilen
breit, reich an Getreide, Obst, Geflügel und Wild.
Schüttenhofen, böhm. königl. Stadt im Prachmer Kreise, am
Flusse Watawa, mit 2,900 Einwohnern, einer Stiftskirche, einem
Kapuzinerkloster, einem Armenhause, Tuch- und Wollenstrumpfmanu-
facruren.
Schüy, Friedr. N)ilh<, k. k. Hofschauspieler, wurde den 20.
März 1750 zuStra ßbürg geboren.Sein Vater, Job. Friedr. S.,
stand als Vorleser bey dem Könige Stanis laus von Polen und Her-
zoge zu Lothringen im Dienste. Seine Mutter, Beata S., geborne
Reitzenstein, war eine berühmte Schauspielerinn damahliger Zeit.
Sie ließ ihn als ihren Liebling nicht aus den Augen, er mußte sie auf
allen ihren Reisen begleiten. Mir der zärtlichsten Sorgfalt wählte sie an
jedem Orte ihres Aufenthaltes die geschicktesten Lehrer, und sparte keine
Kosten, seinen Verstand und sein Herz zu bilden. Er sollte sich ganz
den Studien widmen. Durch den Tod ihres Mannes, welchem sie bald
nachfolgte, wurde S. zu einem mittellosen Waisen. Verlassen, ohne
Vermögen, ohne Freunde und Unterstützung, wurde er daher genöthigt,
den Wissenschaften zu entsagen. Er wählte die Schauspielkunst, wonn
seine Mutter sich Ehre und Nuhm erworben hatte; fing, wie gewöhn-
lich) mit kleinen Rollen an, und stieg durch unermüdlichen Eifer immer
höher, so daß er 176(i zu dem herzoglich mecklenburgischen Hoftheater
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie