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Schuster, Ioh. — Schuster, Mich. 609
ten Rollen gab S. noch folgende mit besonderem Beyfalle: Knakerl im
Fiaker als Marquis, Zweckerl in der schlimmen Lisel, Regimencstam-
bour in Iulerl, Nachtwächter im Kirchtag von Petersdorf, Tancred im
travest^ Tancred, Lustig in der Prima Donna :c. :c. Er sehte auch
mehrere kom. Singspiele in Musik, wobey er tüchtige Kenntnisse des
Satzes bewies, ohne sich indeß durch Neuheit und besondere Klarheitder
Ideen auszuzeichnen. Er starb zu Wien den 6. Nov. 1835, kurz nach
seinem Abtreten von der Bühne.
Schuster, Iol) . , Dr. der Medicin und öffentl. ord. Professor
der Chemie an der Pesther Universität, ist geboren zu Fünfkirchen
den 4. May 1777, wo er bis 1792 die Gymnasialclaffen, 1794 die phi-
losophischen und 1796 die juridischen Studien absolvirte. Von 1796 stu-
dirte er bis 1300 zu Pesth die Medicin. 1302 ward er zum beständigen
Assistenten bey der Lehrkanzel der Chemie und Doctor der Medicin er-
nannt. 1804—5 erhielt er Urlaub, die vornehmsten Universitäten Deutsch-
lands zu besuchen, verweilte jedoch in Ber l in am längsten. 1306 ward
er Correpetitor der Pharmaceuten und blieb-es bis 18l)3, zu welcher
Zeit er Prof. der Chemie, Mineralogie und Metallurgie am Lyceum
zu Klausenburg, in demselben Jahre aber noch Prof. der speciellen
Naturgeschichte an der Pesther Universität wurde; nach Winter l 's To-
de aber (1809) lehrte er auch Botanik und Chemie, ordnete das neu
eingerichtete Naturalien-Museum, und verfaßte einen Catalog dessel-
ben. 1311 wurde er ordent. Prof. der Chemieund Botanik, trug beyde
Wissenschaften vereint vor, bis 1817 für die Botanik eine besondere Pro-
fessur eingeführt wurde. Im Schuljahre 1817 supplirte er die Lehrkan-
zel der gerichtlichen Medicin. Seit 1821 lehrte er die Pharmacologie,
versah aber außerdem durch volle 2 Jahre (bis 1824) die erledigte Lehr-,
kanzel der Pathologie. 1822 wurde er Reetor magniftcus der Universität zu
Pesth und erhielt 1321 das Proseniorat der medic. Facultät. Seine im
Druck erschienenen Schriften sind: ^esitlinolo^iabotallicI, Ofen 1808,
2. verm. Aufl., eb. 1815. — Geschichte der Stadt Pesth, Pesth 1816.
Er übersetzte I. I. Winter l 's Darstellung der vier Bestandtheile der
anorganischen Natur aus dem Lateinischen ins Deutsche, Jena 1804,
und P. Orf i la 's Rettungsverfahren bey Vergiftung und dem Schein-
tode aus dem Französischen mit Vermehrungen, Pesth 1819. Mir Pau l
Kitaibel's Leben gab er dessen H/cli-ogi-apkica Itun^ariae in 2 Bden.,
Pesth 1329, dann einige Abhandlungen 6e opio, 1819— 6e jocko,
1327 und 6e lerro 1329 heraus. Unter seiner Leitung sind auch die ersten
öffentlichen pharmaceutischen Dissertationen, Pesth 1329, in ungar. Spra,
che erschienen.
Schuster, Mich., Dr. der Rechte und Philosophie, k. k. Rath,
Professor des österr. Prioatrechts an der Universität zu P r a g , Mit-
glied des dortigen vaterländischen Museums, war geboren zu P r a g
1775. Nach vollendeten Studien der Rechte erhielt,er obiges Lehramt
und gab im Drucke heraus: Commentar über das allgemeine bürgerli-
che Gesetzbuch 1. (einziger) Bd., Prag 1818.— Über Baurecht, Verbie-
thungsrecht, den Gebrauch und Nichtgebrauch der Dienstbarkeiten, Ersi-
tzung und Verjährung, nach dem röm. und österr. Rechte, eb< 1319.
Oejtcrr. Nat.Encykl. Pd.IV. ^
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Band 4
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe N-Sed
- Band
- 4
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 660
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie