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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Band 4
Seite - 630 -
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ß30 S c o P o l i. wiegen. Zwar erhielt er 1763 durch die Verwendung seines Freundes, des Grafen Lactanz v. F i rmian , den Ruf zur Stelle eines Leib- arztes des Fürst-Bischofes zu Passau, und bald darauf den noch rühm- licheren nach Petersburg an die Stelle des berühmten, eben verstor- benen Leh mann; doch seine Anhänglichkeit an die ö'sterr. Regierung war so groß, daß nichts ihn bewegen konnte, ihre Dienste zu verlassen. Endlich 1766, als der berühmte Bergrath, und Professor der Chemie, Mineralogie und Metallurgie zu Sche mnitz, I a cquin, als Pro- fessor der Chemie und Botanik zur Wiener Universität versetzt wurde, erhielt S. seine Stelle, nur fand er dort jene Zufriedenheit nicht, die er gehofft hatte. Sehr verwundete ihn das schriftlich zugefertigte Ver- both, sich mit andern Gegenständen, als mit den Arbeiten »seines zwey- fachen AmteS, eines Bergrathes und Professors zu beschäftigen. Darum mußte er seine Lieblingsbeschäftigung, die botanischen Forschungen, ganz einstellen, und auch andern literarischen Arbeiten konnte er sich nur noch in einigen, seiner Erholung und Bequemlichkeit abgekargten Nebenstun- den widmen. In diesen bearbeitete er die 2. Ausgabe seiner darniolica, und den 1. Theil seiner O^ztallogi-ap^ia kun^ Prag 1776; auch vollendete er zu Schemnitz feine minei-aloFica et inotgilui-gica, Wien^1779, deutsch 1786, und seine Introcluctio aä universal« kistorlÄin naturalem, eb. 1779; zwey Werke, die allein schon zureichten, ihm einen Platz unter den ersten Chemikern und Naturhistorikern seiner Zeit zu verdienen. Unaufhörlich strebte er nach einer andern Stelle, wo er freyer den Wissenschaften ob- liegen konnte. Diese erhielt er 1776, indem er als Professor der Che- mie und Botanik auf die Universität zu Pav ia kam. Hier war er ganz in seinem Elemente. Unter seiner Anleitung wurde ein chemisches Labo- ratorium erbaut und der botanische Garten angelegt; auch das schöne Naturalien-Cabinetvon Paviaverdankt ihm einen großen Theil seines Reichthums. Nicht nur trat er an dasselbe seine aus Ungarn gebrachte mineralogische Sammlung ab, sondern er machte auch eine Menge der be- schwerlichsten Reisen durch die Lombardie, um dieses Cabinet und seinen botanischen Garten zu bereichern. Wie viel er hierin geleistet, zeigt sein berühmtes, 1736 zu Pavia erschienenes Werk: Deliciae I^loi-ae et I?aun26 In8ubi-icae, das jedoch unbe?ndigt blieb. Ihm hatte es die Lombardie zu c-rdanken, daß dort der Geschmack an den natu^rhistorischen Wissenschaften allgemeiner erwachte; sein Verdienst war auch die Wie- dereröffnung und Bearbeitung des reichen Eisenbergwerkes von Cava- r in a. Er übersetzte das Dictionnär der Chemie von Macquer, und fügte so viele Anmerkungen und so viele neue Artikel hinzu, daß das Werk von 2 auf 10 dicke Bände anwuchs. Hätte er nichts als dieses Werk geschrieben, man würde ihn doch immer unter die gründlichsten Gelehrten des verflossenen Jahrhunderts im Fache der Naturgeschichte zählen müssen. Zu seinen Werken von Paviagehörenferner feine I^un- damenta botgnica, und seine chemischen Istiwxioni, zwey Vorlese- bücher.— In der Vorrede zu seinen veliciael'io^ae et I^aunae Iniiu- bi-icae zeigte er dem Publicum an, wie er in Folge seiner unaufhörli- chen mikroskopischen Untersuchungen den Gebrauch des rechten Auges ver-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Band 4
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe N-Sed
Band
4
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
660
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
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