Seite - 4 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe See-V, Band 5
Bild der Seite - 4 -
Text der Seite - 4 -
4 S e g n c r . — S e i b t .
fortzusetzen, um die Magisterwürde in derPhilosophie zu erlangen.Wah-
rend der Zeit, als er die Humanioren an dem akademischen Gymnasium
studirte, empfahl er sich durch seine Altstimme, die er bey einer 1729
am Clementinum aufgeführten Oper mit Beyfall hören ließ. Sein er-
ster Lehrmeister war cer talentreiche Mlnont Bohus law Czerno-
horsky. Er bildete sich zu einem berühmten Organisten und> classischen
Tonsetzer. Bald darauf erhielt er die Stelle eines zweyten Violinisten
an der Pfarrkirche zu S t . M a r t i n , dann die Organistenstelle da-
selbst und im Thein vertrat . er die Stelle des ersten Violinspielers
durch 6 Jahre. Hierauf trug idm der Altsiädter Magistrat auch die Or-
ganistenstelle im Thein auf, die er durch 41 Jahre, so wie jene an der
Kreuzherrenkirche zu S t . Franz nächst der Brücke durch 37 Jahre mit
vielem Ruhme bekleidete. Er starb den 22. April 1782. Acht seiner Toc-
caten und Fugen für die Orgel gab Dan ie l Gott lob Tü rk 1794
heraus.
Segner, I o h . Andr. , Dr. der Philosophie und der Arzney-
kunde, kön. preuß. geh. Rath, erster Professor der Naturlehre und Ma-
thematik an der Universität zu Ha l le , Mitglied mehrerer gelehrten
Gesellschaften, war geboren zu Preß bürg den 4. Oct. 1704. In sei-
ner Gebürtsstadr erhielt S. den ersten Unterricht, darauf studirte er
Mathematik und Medicin zu J e n a , und wurde daselbst zum Doctor
promovirt. 1720 kam er in seine Vaterstadt zurück, übte sich daselbst in
der medicin. Praxis und ging 1731 als Physicus nach Debreczin.
Nach einem Aufenthalte von kaum einem Jahre daselbst, ging er jedoch
wieder nach I ena , wo er Vorlesungen über Philosophie hielt und 1753
als Professorder Physik, Mathesis und Chemie nach Göt t ingen be-
rufen wutde. In der Folge ernannte ihn König Friedrich II< von
Preußen zum ersten Professor der Mathematik und Physik zu Hal le
mit dem Titel eines geh. Rathes. Hier starb er nach langem verdienstvol-
len Wirken den 5. Oct. 17.7. Im Drucke erschien von ihm: Ein-
leitung in die Naturlehre, Jena 1746. — Nieuwentyt^s rechter Ge-
brauch der Weltbetrachtung. (Aus dem Holländischen.) eb. 1747. —
5pecimen lke«i-l2e turkinum, Halle 1755.—Nlemenla an2i^5605
linitorum, eb. 1758. — I^ieinenta illtinuorum, eb. 1768. — Astro«
nomische Vorlesungen, eine Anweisung zur gründlichen Kenntniß des
Himmels, eb. 1775. Nebstdem schrieb S. mehrere Dissertationen, Pro-
gramme und andere Abhandlungen in verschiedene Journale wissenschaft-
lichen Inhalts.
Seibt, Carl seinr. Ritter v., k. k. Rath, Dr. der Philo-
sophie, emeritirter Professor der theoretischen und praktischen Philoso-
phie an der Prager Universität, emerit. Direceor des philosophischen
Studiums und der Gymnasien in Böhmen, Mitglied der oberlausitzischen
gelehrten Gesellschaft, war geboren den 2l. März 1735 zu Marien-
thal in der Oberlausitz. Die Humanioren studirte S. zu Kosmanos
in Böhmen, dann an der Universität zu Prag Philosophie und einige
Zweige der Rechte, endlich vollendete er seine Studien an jener zu
Leipzig; 1762 kehrte S. nach Prag zurück und wurde 1764 daselbst
als Professor der schönen Wissenschaften und Moral aligestellt< 1766
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie