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S i e b e n j ä h r i g e r R r i eg . 47
deseinkünfte besorgt. Unter dem Thesaurarius und Präses bestehen 6 The«
saurariatsra'the und 8 Secretare. Die untergeordneten Behörden sind:
Die Camera! - und die montanistische Buchhaltung; das Cameral^Zahl»
amt; das Fiscalamt; die Salinen-Direction; das Cameral-Oberwald-
amt; die Berg-, Hütten- u»id Herrschafts -Administration zu Za-
latbna; die Herrschafrs- und Eisenwerks - Administration zuHunyad;
das Provinzial-Bel^ggericht zu Zälathna; das Münzamt zu Carls-
burg. — DasS. Th. zerfallt in 2 Hauptabtheilungen, nähmlich für die
Cameral- und für die Münz- und Bergwesens-Geschäfte. In Bezie-
hung der erstern untersteht es der allgemeinen Hofkammer, in Bezie-
hung der letztern der Hofkammer in Münz- und Bergwesen zu Wien.
In Lehensachen bildet es die 3. Instanz in allen Angelegenheiten, wel-
che das Berggericht zuZalathna vorzulegen hat.
Siebenjähriger Rrieg. Die Ausführung vieler Plane, welche
dieKaiserinn M a r i a T heresia für das Wohl ihrer Länder entworfen
hatte, wurde durch diesen Krieg unterbrochen, we'chen sie mit Frie-
drich I I . , König von Preußen, zu führen hatte (1756—63). Das
von ihr gebildete Kriegsheer erschütterte die Macht des großen Frie-
drich's, welcher den Krieg durch einen plötzlichen Einbruch in Sachsen
und durch die Besitznahme von Dresden eröffnete, um ein Bündniß
des Churfürsten von Sachsen mit Mar ia Theresia zu zerstören,
welches ihm um so gefährlicherschien, als auch König Ludwig XV.
von Frankreich und die Kaiserinn Cathar ina von Rußland daran
Theilnahmen. Fr ied rich schloß das sächsische Heer von 16,000Mantt
im Lager bey P i r n a ein, überfiel das österr. Heer, welches General
Browne den Sachsen zu Hülfe führte, bey Lobositz in Böhmen den
1. Oct. 1756 > und zwang hierauf das sachsische Lager, sich kriegsge-
fangen zu ergeben. Diese Gewaltthat wurde als ein Landfriedensbruch
angesehen, den nicht nur das deutsche Reich, sondern auch Schweden,
als Garant des westphälischen Friedens, mit einem Heere zu rächen be-
schloß. Gegen so viele vereinigte Mochte hatte Friedrich I I . keine
Bundesgenossen als den König Georg I I . von England mit Hessen und
Braunschweig. Er brach im 2. Feldzuge mit 100,000 Mann in Böh-
men ein, und rückte gegen P rag , wo Herzog Car l von Lothringen
das österr. Heer, 70,000 Mann stark, zusammenzog. Friedrich wagte
den Angriff und erstürmte mit dem Verluste von 18,000 Mann, und des
berühmten Generals Schwerin den Sieg am 6. May 1757. Wah-
rend nun die Stadt Prag, wohin sich Car l von Lothringen zurückzog,
von den Preußen Tag und Nacht aus 5 großen Batterien mit schwerem
Belagerungsgeschütze beschossen wurde, ein großer Theil der Neustadt in
Flammen aufloderte, und die Domkirche allein 3 Mahl brannte, sam-
melte Feldmarschall D au n ein neues österreichisches Heer bey Col l i n,
welches bis auf 60,000 Mann anwuchs. Friedrich I I . , der sich da-
durch zwischen zwey Heeren eingeengt sah, rückte ungesäumt gegen
Daun , der auf den Anhöhen zwischen Col l in und Cho cz emn ih
eine feste Stellung eingenommen hatte. Aber hier scheiterte Friedrick's
Zuversicht. Sechsmahl führte er zuletzt seine Reiterey gegen Daun's
Ettllung; sechsmahl wurde sie zurückgeworfen. „Mollt ihr denn ewig
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie