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Sparcasje, erste österr., und versorgungs-Anstalt.
Gulden, für die sechste 12 Gulden, und für die siebente 13 Gulden
C. M. Stirbt ein Gesellschafter, so können die Erben den Betrag an-
sprechen, welchen er ganz oder theilweise eingelegt hat,,jedoch nach Ab-
zug der Summe, welche er bereits aus der Anstalt bezogen haben dürfte
und dann der Dividende des Jahres, in welchem er gestorben ist. Stirbt
die ganze Classe einer Iahresgesellschaft aus, so zieht die Administra-
tion 10 Percent der Dividende der letzten Gesellschafter ein, und 90
Pcrcent derselben fallen den übrigen Classen dieser Iahresgesellschaft in
der Art zu, das; 45 Gulden jener Classe, in welcher sich die ältesten Ge-
sellschafter befinden, zugeschrieben, die andern 45 Gulden aber zu glei»
chen Theilen unter die übrigen Classen derscit en Gesellschaftvertheilt wer«
den. Wenn eine ganze Iahresgesellschafr ausstirbt, dann bezieht die Ad«
ministration lOPerccnt der Dividende der letzten Gesellschafter, und 90
Percent werden allen damahls bestehenden Iahresgesellschaften zu glei-
chen Theilen, und zwar in jeder derselben jener ßlasse zugeschrieben, in
welcher sich die ältesten Mitglieder befinden. Aus diesem ergibt sich, daß
die Dividenden der Gesellschafter durch alle diese Zuflüsse allmahlig im-
mer erhöht werden müssen; indessen darf die Rente eines einzelnen Ge-
sellschafters nicht so unverhältnißmäßig steigen, daß dadurch die Mehr-
zahl gefährdet würde, und es ward daher festgesetzt, daß die Dividende
eines einzelnen Rentenscheines nicht hoher als 500 Gulden C. M. seyn
dürfe. Die Anstalt verwaltete 1835 eine Summe von 3,132,933 Gul-
den 58 Kr. und die Zahl der am Leben befindlichen Interessenten betrug
am 31. Dec. 1835 die Zahl von 66,216. — Die Administration dersel-
ben steht insbesondere unter einem eigenen Präsidenten und Präsidenten!»
Stellvertreter. Die Kanzley-Vorsteher der S. sind zugleich Referenten
und so auch die Curatoren und Vorsteher der S. , zugleich Repräsentan-
ten. Auch das Concepts-Departement und die übrigen Amter sind gemein-
schaftlich, nur hat die V. A. ein eigenes Casse- und Buchhallungs-Per-
sonale. Die Commanditen sind zahlreich (112) und in allen Provinzen
im Zunehmen, ihre thatige Mitwirkung ist erfolgreich. Allerdings wird
die gute Sache dadurch um so mehr befördert, als das gemeinschaftliche
Interesse jedes einzelnen Theilnehmers eben durch das vermehrte Zusam-
menwirken am sichersten erhöht wird. Bey der a. V. -A. entsprechen die
Ergebnisse des Jahres 1335 ebenfalls vernünftigen Hoffnungen, und
dürfen als Vorbothen einer für die betreffenden Interessenten immer gün-
stiger sich entwickelndeu Zukunft betrachtet werden. Das letzte verflossene
Jahr behauptet/ nach jenen von 1825 und 1829, den Rang unter den
ergiebigsten für die Fortschritte der Anstalt. Die Zahl der neuen Einla-
gen stieg auf 7639, worunter 464 volle waren. Und die mit Ende des
Jahres 1835 wirklich bestandene (seither nun täglich wieder zuwachsende)
Anzahl der Interessenten-Einlagen, war bereits jene von 66,216.Das
etwas gesteigerte Verhältniß der in diesem letzten Jahre geschehenen gan-
zen oder vollen Einlagen, und die wahrend desselben auch in höherem
Masie geleisteten Zuzahlungen haben bereits wirklich günstigere DivideN-
den für mehrere Iahresgesellschaften und Alters - Classen herbeygeführt.
Unstreitig werden diese Vortheile sich immer mehr in dem Grade entwi-
ckeln, als fortan die ganzen Einlagen in ein geeignetes Ebenmaß mit
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie