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Staatseinkünfte. — Staats-Lotto-Anlehen.
Staatseinkünfte. Man schlagt sie gewöhnlich auf l50 Millio-
nen Gulden Silbermünze an. Sie stießen aus der Grundsteuer, Er-
werbsteuer, Erbsteuer, aus den Accisen, Zöllen, Tar- und Fiscalge«
fallen u. s. w., aus den Regalien (zu welchen der Bergwerksnutzen,
das Mauth-, Stempel-, Tabak-, Salzgefäll, die Post-und Lottoregie,
das Münzrecht gehören) und aus den Domainen. Die ungarischen Län-
der und Siebenbürgen unterliegen zwar den meisten obengenannten
Steuern nicht, haben sich dagegen aber vielen Naturallieferungen
an Militarbedürfniffen zu unterziehen. Unter Maria Theresia be-
liefen sich 1730 die St. auf 90,403,075, und bis zum Tode des KaiserS
Joseph I I . auf 150 Millionen Gulden Silbermünze. Die ordinäre
Grundsteuer der Bürger und Landleute in Ungarn betragt nach Csa-
plovics 4,395,149 Gulden 33^ Kreuzer, welche nach 6,21VZ Porten
oder Ansaßigkeiten vertheilt werden.
Sraats-, Haupt- und sofbuchhaltung, s. unter Gene-
tal-Rechnungs-Directorium.
Staatskanzley, s. Geheime Haus-, Hof- und Staats-
kanzley.
Staats-Lotto-Anlehen. Das Anlehen mit Verlosung vom
Zähre 1320 wurde im April desselben Jahres bey David Parish
undM.A.Rothschllo und Söhne, mittelst 203,000 gleichen Schuld-
verschreibungen, jede zu 100 Gulden C. M., auf die Summe von
20,300,000 Gulden C. M. in Folge der auf kaiserl. Ermächtigung von
der allgemeinen Hofkammer ausgestellten Hauvtschuldverschreibung vom
4. April^1320, eröffnet. Die Schuldverschreibungen, welche gewöhn-
lich die kleinen Rothschil d'schenLosegenannt werden, sind vom 1. May
1320, auf Überbringer lautend, über 100 Gulden C. M. ohne einen
bestimmten Zinsenfuß ausgestellt, und werden nach einem bestimmten
Plane innerhalb 20 Jahren durch jährliche Verlosungen in C. M. zu«
rückbezahlr. Die Verlosungen sind mit vielen hohen, bis 120,000
Gulden E. M. steigenden Gewinnen verbunden. Die geringsten Ge-
winne vergrößern sich von Jahr zu Jahr um 5 Gulden C. M., und sind
bey der letzten Ziehung 200 Gulden C. M. In Folge des Verlosungs-
planes ist die Anzahl der Lose von 208,000 in 300 gleiche Abschnitte,
Serien genannt, abgetheilt.IedeSerie enthält also 260 Nummern von
den Losen. Die 1. Serie enthält die Los«Nummern von 1—260 ein-
schließig; die 2. Serie die Los-Nummern von 261—520 einschließig;
die 3. Serie die Los-Nummern von 521—780 einschließig u. s. w. Es
hat daher jedes LoS 2 Nummern; links die Serie-Nummer und rechts
die Los-Nummer.' Die Gewinne werden 3 Monathe nach der Ziehung
gegen Zurückstellung der Lose in Wie n, oder auch auf Verlangen in
Frankfurt am Main bey dem Wechselhause M. A. Rothschild
und Söhne in C. M. ausgezahlt. — Das Anlehen mit Verlosung vom
Jahre 1321. beruht auf dem von der kaiserl. ö'sterr. Regierung im Iuly
1820 mit David Parish und M. A. Rothschild und Söhne at'g-
schloffenen Vertrage über die Aufbringung einer Summe von 37,500,000.
Gulden C. M. In Folge des Vertrages besteht dieses Anlehen au>
150,000 Stück gleichen Schuldverschreibungen, jede zu 250 Gulden
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie