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I2l Stain. — Stainhauser.
Stufe zu Stufe, höheren Würden zu. Er ward Hofsecretar bey der böh-
misch-österr. Hofkanzley, dann Kreishauptmann im Elbogner Kreise
Bö'hmenS, bald darauf Hofrath bey der Polizey-Hofstelle, dann
Staats- und Conferenzrath; wurde zum Viceprasidenten bey dem mäh-
risch-schles. Oubernium ernannt, endlich 1820 zum Präsidenten der k. k.
Commerz-Hoftommission und 1324 zum Kanzler der vereinigten Hof-
kanzley befördert. 1330 trat er auf sein Ansuchen in einen ehrenvollen
Ruhestand und starb den 26. Jan. 1831 zu Wien.
Stain, Carl Leop. Graf v., k. k. geh. Rath und Feld,
zeugmeister, war geboren zu Brüssel den 24. Dec. 1729, Sohn des
k. k. Feldmarschall-Lieutenants Ferd. Heinr. v. Sta in/ trat früh,
zeitig in österr. Kriegsdienste und zeichnete sich bereits im österr. Erbfol-
gekriege rühmlichst in den Niederlanden aus. Im siebenjährigen Kriege
leistete St. als Oberst-Lieutenant bey mehreren Gelegenheiten, besonders
bey der Belagerung von Schweidnitz 1761, die wichtigsten Dienste,
welche nach geschlossenem Frieden durch das Maria-Theresienkreuz und
die Würde eines Generalmajors belohnt wurden. In kurzer Zeit dar«
auf wurde er Feldmarschall-Lieutenant und 1773 Feldzeugmeister« Im
darauf folgenden bayerischen Erbfolgekriege setzte sich St. dem Vordringen
des Herzogs von Braunschweig in Schlesien auf das kraftigste und mit dem
größten Erfolge entgegen, wurde hierauf in den Grafenstand erhoben
und 1731 zum commandirenden General in Italien ernannt, welche
wichtige Stelle er mit Eifer, Umsicht und Uneigennützigkeit bis 1796
verwaltete, wo ihn die eindringenden französischen Truppen nöthigten,
Italien zu verlassen. Bey seinem vorgerückten Alter trat er in den Ru-
hestand, begab sich zuerst nach Grätz, dann 1302 nach Wien und zog
sich bald darauf auf sein Gut ifliederstotzingen zurück, wo er den
5. März 1809, im 80. Jahre, der Letzte jeines Stammes, starb.
Stajner, Iac., sehr geschickter Verfertig« von Saiten - Instru-
menten, besonders Violinen, wurde geboren um 1650 zu Absam,
einem kleinen Dorfe bey Innsbruck in Tyrol. Schon in früher Ju-
gend kam er zur Erlernung seiner Kunst nach Italien und wurde zu
Cremona Schüler des berühmten Ama ti . Durch Talent, Fleiß und
Aufmerksamkeit brachte es St. so weit, daß seinez Erzeugnisse weit und
breit gesucht wurden. Er starb in seinem Geburtsorte Anfangs des 18.
Jahrhunderts. Seine Saiten-Instrumente, vorzüglich Violinen, sind
jetzt sehr selten und werden theuer bezahlt. Sein Bruder, MarcusSt.,
war ebenfalls ein rühmlich bekannter Instrumentenmacher zu Lauten
in Osterreich, ohne indessen die Kunstfertigkeit Iac. St.'s zu erreichen.
Stainhauser v. Ireuberg, Ioh. Phil. , Ritter der österr.
Erbländer, Professor des Staatsrechts und der Reichsgeschichte und erz-
bischöflicher Hofrath zu Salzburg, war geboren zu Lohr im Main-
zischen den 15. May 1720. Seine Studien absolvirte er zu Würz-
burg, He ide lbe rg und Mainz, bereiste nach deren Vollen-
dung mehrere auswärtige Länder, lebte nach seiner Zurückkunft eini-
ge Zeit zu W e tz l a r, dann zu Wien, sich der juridischen Praxis
widmend. 1753 erhielt er obige Anstellung i n S a l z b u r g , wur-
de in der Folge zum erzbisch öfiichen Hofrath ernannt, und starb da-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie