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Stannern. — Starhemberg, das Geschlecht. t27
Kolomeaer Kreise, dann vom Königreiche Ungarn begränzt. Sein Flä-
cheninhalt belauft sich auf 76^ geograph. Q. M . , welcher Erdraum
von 181,450 Menschen in 5 Städten, 13 Märkten und 264 Dörfern
bewohnt wird. Neben der Landwirthschaftals Haupterwerbszweig verschafft
hier auch der Bergbau den Einwohnern eine nützliche Beschäftigung.
Scannern, mähr. Marktflecken im Iglauer Kreise, an der Znay-
merPoststraße gelegen, mit 1,040 Einwohnern. Dieser Ort bleibt wegen
des 1807 gefallenen Steinregens in den Annalen der Naturerscheinun-
gen merkwürdig. *
Starhemberg, verfallenes, sehr großes Ritterschloß im V. U.
W. W. Niederösterreichs, auf einem halbrunden isolirten Berge im Pie-
stingthale, nordwestlich von Neustadt, hinter dem Markte Piesting,
einst der Aufenthalt des Herzogs Friedrich des Stre i tbaren. Diese
Ruine, unstreitig eine der größten und schönsten in Niederösterreich,
ist jetzt ein Eigenthum des Erzherzogs Rainer. Leider verfällt das
Schloß immer mehr und wird in wenigen Jahren ein Steinhaufen seyn.
Starhemberg, das Geschlecht, aus dem Geblüts der Ot to ka-
re, stammt von den alten Herzogen, Fürsten und Markgrafen von
Steyermark ab, deren Helm, Schild und Wapen es noch führt. Wi-
nolf I . , derAgilolfinger, aus dem Geblüte der Guelphen, Fürst und
Heerführer der Steyrer, setzte 403 nach Christi Geburt über die Donau,
eroberte Steyermark und baute die Städte Steyer und Gratz. 1056
theilten die 3 Brüder Ottokar, Bernhard und Adalbero. Der
erste pflanzte das Geschlecht der Markgrafen in Steyermark fort, bis
auf Ottokar V. (insgemein V I . ) , der die zum Herzogthum erhobene
Markgrafschaft an Leopold V I . , Herzog zu Osterreich, aus dem
Hause Babenberg, vermachte, da er von dessen Tochter keine Kin-
der hatte. Herzog Ottokar starb den 9. May 1193, und Leopold
ward darauf mit Steyermark belehnt. Der Urahnherr der Grafen von
Losen st ein, die 1602 erloschen, der Fürsten von Liechtenstein
und der Fürsten und Grafen von St. ist Adalbero, dessen Nachfolger
sich in 3 Linien, die Ernestinische, Albertinische und Henricische theil-
ten und für Steyermark große Besitzungen erhielten. -— Gunda-
ckerl. erbaure eine Veste im Lande ob der Enns, an der bayerischen
Gränze, auf dem Storchenberg (nachher S ta rh emberg), 1579
an Erzherzog Albrecht von Osterreich,verkauft. Nach dem Erlöschen
der beyden ersten Linien ist Erasmus I. aus der Henricischen Linie
der nächste Stammvater der St. Durch seine Gemahlinn A n n a ,
Gräfinn von Schaumburg, kamen in Folge eines am 10. Aug. 1572
mit dem Kaiser Max imi l ian I I . getroffenen Vergleichs die Herr-
schaften Schaumburg, Ef ferd ing, Mistelbach, Peuerbach,
Erlach u. a. Oüter an seine Söhne. Von diesen stifteten Rüdiget ,
Gundacker und Heinrich die 3 Hauptlinien des Hauses; die mitt-
lere starb 1643 aus; die ältere und jüngere bestehen noch. Die Nüdi-
ger'sche Hauptlinie theilte sich mir den beyden Söhnen Paul Ja-
cob I I . (starb 1635) und Ludwig (starb 1620); von den Nachkom-
men der Letztern lebt nur noch Graf Sieg mund, Senior der ge-
sammten Familie, geboren den 2l . Febr. l755. Alls der altem, von'
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Band 5
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe See-V
- Band
- 5
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 604
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie